Bremen. Thomas Schaaf ist ein prinzipientreuer Mensch. Das gilt auch und vielleicht sogar besonders für ein heikles Thema im Weltfußball, der technischen Aufrüstung in einem von menschlichen Lässlichkeiten gern mal erschütterten Sport. Schaaf ist für die Einführung der Torkamera, das sagte er zuletzt nach dem englischen Wembley-Tor bei der WM in Südafrika.
Daran hat das Elite-Trainerforum der UEFA nichts geändert - auch wenn Sir Alex Ferguson als ein Fazit der Veranstaltung verkündete, die europäischen Spitzentrainer begrüßten die Entscheidung der UEFA, nun auch in der Champions League Torrichter einzusetzen.
Zu diesen zusätzlichen Referees, deren Tätigkeitsbereich die Torauslinie ist, hat Thomas Schaaf dank eigener Europa-League-Erfahrungen schon deutlich und profund Stellung bezogen: Werders Coach hält von ihnen im Grundsatz nämlich herzlich wenig.
Freitag argumentierte er moderat, schließlich solle man den Fußball "so menschlich wie möglich lassen". Weil aber auch Irren weiterhin menschlich sein wird, bleibt Schaafs grundsätzliche Forderung nach einem künstlichen Auge im Tor unangetastet. "Prinzipiell", sagte der Werder-Trainer am Freitag, "bin ich für die Torkamera - und zwar zur Beantwortung der Frage, ob der Ball drin war oder nicht."