Hannover. Konzentriert, mannschaftlich geschlossen und effektiv - so lässt sich der starke Auftritt von Werder Bremen beim 5:1 (4:0)-Sieg bei Hannover 96 treffend zusammenfassen. Trainer Thomas Schaaf war nach den einseitigen 90 Minuten mit seinen Spielern zufrieden.
"Das war wieder ein Schritt nach vorne", sagte der Coach nach dem dritten Pflichtspiel-Sieg in Serie. Was Schaaf besonders freute, war die Geschlossenheit, mit der sich Werder Bremen zuvor 90 Minuten lang präsentiert hatte. "Jeder war heute sehr konzentriert und hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt", so Schaaf.
Die fünf Tore sieht der Werder-Trainer dann auch als Belohnung für die richtige Einstellung. "Wenn man die Wege macht, dann hat man auch die Chancen", urteilt Schaaf darüber, dass auch eher defensive Spieler wie Peter Niemeyer unter den Torschützen waren. Das Bremer Selbstbewusstsein wächst jedenfalls wieder, was vor den schweren Aufgaben bei Twente Enschede in der Europa League am Donnerstag und gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen am Sonntag durchaus hilfreich ist. "Das wird schwierig, wir müssen weiter konzentriert bleiben", blickt Schaaf auf die nächsten Aufgaben.
Auch Peter Niemeyer, Torschütze zum frühen und wichtigen 1:0, sah den Grundstein zum Erfolg in der richtigen Einstellung. "Wir haben diszipliniert gespielt und sehr wenig zugelassen. Vorne kamen die dann immer wieder zu Chancen." Dass es nach den schwachen Auftritten in Dezember und Januar nun wieder nach oben geht, freut den Mittelfeldspieler, der erneut eine gute Leistung zeigte. "Das ist doch das schöne am Fußball", meinte Niemeyer im TV-Interview: "Man kann innerhalb von einer Woche die Kritiker verstummen lassen." Im Februar, so lässt sich zusammenfassen, funktioniert Werder wieder als Mannschaft.
Schaaf: "Wir haben das heute gut gemacht"
Bei seinem Führungstor profitierte Niemeyer aber auch von einem Patzer von Hannover-Keeper Florian Fromlowitz. "Das war ein sehr spitzer Winkel", weiß Werders Abräumer, "aber Gott sei Dank ging der Ball noch rein." Das frühe Tor brachte Bremen letztlich auf die Siegerstraße, schon zur Halbzeit war die Partie gelaufen. Das sah auch Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke so. "Was wir auf dem Platz anbieten, reicht einfach nicht aus", urteilte er schon nach den ersten 45 Minuten.
Auch Werder-Trainer Schaaf sah eine verunsicherte 96-Mannschaft. "Man hat gesehen, dass Hannover in dieser Situation nicht unbedingt vor Selbstbewusstsein strotzt", sagte Schaaf, der aber auch auf die gute Bremer Leistung hinwies: "Wir haben das aber auch gut gemacht heute." Der große Aufwand wurde an diesem Tag mit den nötigen Toren belohnt. "Wenn das so klappt", meinte auch Schaaf, "dann ist das ja schön."