Bremen. Ein Mann, ein Wort – und so geht der Werder-Fan Stefan Schmonsees von seinem Heimatort Hollen in Niedersachsen über zahlreiche Etappen bis nach Gelsenkirchen, um seinen Verein beim dortigen Spiel zu unterstützen. Auf dem Weg sammelt er Spenden, um sich für Migräne-Kranke einzusetzen. Welche Einrichtung die Spende in Empfang nehmen wird, weiß der Werder-Fan noch nicht, damit wird er sich nach der Tour beschäftigen: "Hauptsache, es kommt in gute Hände, die damit helfen Migräne-Leidenden zurück in den Alltag zu bringen."
Wie viele andere Ideen ist dieser „Gang auf Schalke“ in geselliger Runde entstanden. Eine verlorene Wette mit seinen Schalker-Freunden, bei der es um Werders Tabellenplatzierung in der Saison 2011/12 ging, besiegelte letztendlich das Vorhaben. Besonders wichtig war für „Schmolle“, wie Schmonsees von seinen Freunden genannt wird, dass seine Aktion auch etwas Sinnvolles bewirkt. So kam er auf die Idee, für jeden gelaufenen Meter Spendengelder zu sammeln und diese für einen karitativen Zweck einzusetzen. Da er selbst seit fünf Jahren an Migräne leidet, war schnell klar, dass es eine Unterstützung im Kampf gegen diese Krankheit werden soll.
Doch auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen. So wird der 41-Jährige nicht etwa die kürzeste Strecke nehmen. Die ausgewählte Route ist rund 265 Kilometer lang und führt ihn durch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an Orte, die Werderfanclubs beheimaten. Dort will er Station machen, ins Gespräch kommen und damit zeigen, dass die oft zitierte familiäre Atmosphäre bei Werder wirklich existiert. Zudem berichtet er über seine Erlebnisse auf der eigenen Seite dergangaufschalke.de, auf der Facebook-Seite Schmolles GangAufSchalke und sogar im eigenen Kanal bei youtube.
Sonntag fiel der Startschuss im niedersächsischen Hollen. Nach zwei Tagesmärschen war das erste Highlight der Tour die Ankunft am Dienstag im Weserstadion. Trotz der ersten Blasen an den Füßen und des typisch norddeutschen Wetters verliert „Schmolle“ nicht die Freude am Projekt. Bei der Begeisterung verwundert es nicht, dass sich auch Werder Bremen gern am Projekt beteiligt und Schmonsees unterstützt. Julia Ebert von der Fanbetreuung zeigt sich sichtlich begeistert von so viel Einsatz: „Wir fanden Schmolles Idee großartig und freuen uns immer, wenn Werderfans sich einsetzen. Darum helfen wir wo wir können.“
Doch nicht nur die Werderaner tun alles, um den „Gang auf Schalke“ zum Erfolg zu bringen. Selbst von Seiten des FC Schalke 04 kommt Unterstützung. Die letzte Etappe von Gelsenkirchen-Buer zum Stadion soll von Schalker Fans begleitet werden, mit reichlich Lärm und Begeisterung, so wurde es „Schmolle“ versichert.
Bis zum 10. November hat er noch Zeit, sein Ziel zu erreichen, dann spielt Werder in der Veltinsarena gegen Schalke 04. Live dabei ist „Schmolle“ dann auf jeden Fall, ein Ticket wurde eigens in Absprache zwischen beiden Klubs organisiert. Gemütlich eine gute Bundesliga-Partie sehen – das hat er sich nach so einem Marsch redlich verdient.