Das war ein gelungener Ausflug an die Elbe: Bei frühlingshaften Temperaturen traten die Fußballer von Werder Bremen II zum Regionalligaspiel bei Victoria Hamburg an. Das Schlusslicht verlangte der gestern souveränen Skripnik-Elf nicht viel ab. „Ein ordentlicher Auftritt“, meinte der Trainer nach dem 4:1 (3:0)-Auswärtserfolg.
Der entspannte Nachmittag im Stadion Hoheluft sollte früh eingeleitet werden. Nach rund einer Viertelstunde, Werder hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits viel Druck ausgeübt, drang Julian von Haacke in den Strafraum der Hamburger ein und wurde von Noel Below von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Florian Bruns sicher. Ein Treffer, der Werder die Führung einbrachte, ansonsten aber nicht viel am Spiel veränderte. Für Fußball sorgte auch in der Folge vor allem der Favorit aus Bremen. Die Dominanz des Gastes nahm gelegentlich sogar ziemlich große Ausmaße an, und so bestand die Gefahr, dass Werder II das Wesentliche aus den Augen verlieren könnte – das Erzielen von Toren. Später meinte Viktor Skripnik jedenfalls, dass er sich in so mancher Situation „mehr Entschlossenheit gewünscht“ habe.
Wie es geht, demonstrierte Martin Kobylanski kurz vor dem Wechsel dann doch. Einen Profivertrag hatte der Stürmer nicht zuletzt aufgrund seiner Abschlussqualitäten bekommen. Die brachte Kobylanski nun ein, indem er zunächst zum 2:0 abstaubte, und dann aus rund 30 Metern per Freistoß in den Winkel des Hamburger Tores traf. Eine gute Schusstechnik ist eben die Grundlage einer guten Chancenverwertung, das wurde in dieser Szene einmal mehr deutlich. Nachdem mit Özkan Yildirim nach dem Wechsel eine weitere Leihgabe der Profis zwei Mal in Erscheinung getreten war, allerdings durch vergebene Chancen (48., 49.), schloss Außenverteidiger Torben Rehfeldt das Kapitel Auswärtstore mit einem Schuss aus rund 16 Metern. Nun hatte der Gast genug getan, um die drei Punkte zu sichern und die Sonne genießen zu können. Also schlug die Stunde des Gegners. Ein Kopfball von Kerim Carulus sollte zum Ehrentreffer der Gastgeber führen, und nur wenig später scheiterte Victorias Mohamed Labiadh freistehend am stark reagierenden Richard Strebinger. In diesen Szenen hätte den Bremern etwas mehr Entschlossenheit in der Defensive sicher auch gut getan. Am gelungenen Auftritt änderten sie jedoch nichts.
SC Victoria Hamburg: Grubba - Lindener, Boock (81. Schulz), Keyser, Below - Labiadh, Eybächer, Carolus, Azongh (58. Subasic) - Grundmann (58. Sachs), Sara
Werder Bremen: Strebinger - Obst, Hüsing, Schoppenhauer, Rehfeldt - Bruns, von Haacke (62. Hilßner), Aycicek (62. Schwede), Ö. Yildirim - Kobylanski (58. Selke), A. Stevanovic
Tore: 0:1 Bruns (17., FE), 0:2 Kobylanski (40.), 0:3 Kobylanski (45.), 4:0 Rehfeldt (50.), 1:4 Carolus (82.)
Schiedsrichter: André Schönheit – Zuschauer: 368
Gelbe Karten: Boock / Aycicek, Hilßner, Ö. Yildirim
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