Bremen. Vielleicht kommt ihnen der gefrorene Boden sogar zugute. "Natürlich wird kein filigraner Fußball möglich sein. Aber das müssen wir annehmen - vor allem in unserer Situation", sagt Thomas Wolter vor dem Heimspiel in der 3. Fußballliga von Werder II gegen den 1. FC Saarbrücken.
Der Trainer ging auch am Sonnabend noch davon aus, dass die Partie heute um 14 Uhr tatsächlich angepfiffen wird - den widrigen Platzverhältnissen zum Trotz. Denn seitdem sich am Donnerstag eine Platzkommission umgesehen und das "Geläuf" für bespielbar erklärt hatte, haben sich die Bedingungen nicht wesentlich geändert.
"Jetzt ist es vielleicht noch eine Geschichte des Schiedsrichters", sagt Uwe Harttgen. Es ist unwahrscheinlich, aber eben nicht gänzlich ausgeschlossen, dass der Unparteiische die Partie heute nicht anpfeift. Den Fußballästheten Uwe Harttgen würde eine Absage wohl aus der Seele sprechen. Der Untergrund lasse keinen technisch versierten Fußball zu. Aber darum geht es gar nicht. "Nach Ansicht der Kommission besteht keine Verletzungsgefahr, und außerdem ist es ja auch verständlich, dass die Spieltage durchgeführt werden sollen", erklärt der Nachwuchsdirektor.
Wer zum Fußball mit gelegentlichen Eislaufmomenten antreten wird, steht weitgehend fest, und Thomas Wolter ist mit seinem Kader nicht mal unzufrieden. Zwar muss er erneut auf die "Profis" Niklas Füllkrug, Tom Trybull und Florian Hartherz verzichten. Doch dafür werden Danni Avdic, Lennart Thy und Florian Trinks für Werder II antreten. Zudem stehen Andreas Schön und Felix Kroos nach überstandener Gelbsperre wieder im Kader. Verzichten muss Wolter deshalb nur auf den grippekranken Christian Vander und Onur Ayik (Zehenverletzung). "Ich habe die Qual der Wahl", sagt der Trainer zufrieden.
Am Ende ist ja auch egal, wer aufläuft, solange das Ergebnis stimmt. Obwohl der 1. FC Saarbrücken gestern als Tabellenfünfter angereist ist, würde man sich bei Werder II nicht mit einem Punkt zufrieden geben. Angesichts der zehn Punkte entfernten Nichtabstiegszone helfen nur noch Siege - auch gegen das Spitzenteam aus Saarbrücken. Ein Erfolg in der heutigen Partie ist durchaus drin, findet Uwe Harttgen: "Die Entwicklung der Mannschaft ist wirklich in Ordnung, es fehlte bisher nur das Zählbare." Der Trainer sieht es ähnlich und lobte gestern zudem, dass seine Mannschaft sich tapfer auf die schwierigen Bedingungen eingelassen habe. "Aber das muss man ja auch, sonst hätte man sich frühzeitig für eine Hallensportart entscheiden müssen", so Wolter.