Schon wieder zwei Gegentore Fritz: „Wenn wir da immer drüber reden, macht uns das nicht besser"

Seit zehn Spielen hat der SV Werder Bremen immer mindestens zwei Gegentore kassiert - eine schlimme Serie. Der Fluch steckt bereits in den Spieler-Köpfen, Clemens Fritz will ihn aber einfach verdrängt sehen.
16.05.2023, 10:56 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von mbü

Der Genuss dieser Zahl könnte so schön sein. Denn der SV Werder Bremen hat es jetzt schon zum achten Mal in Folge geschafft, kein Gegentor in der ersten Halbzeit zu kassieren. Völlig egal, wie namhaft der Kontrahent auch war. Der Haken an der Sache, der diesen Wert ins Absurde kippen lässt: Dafür klingelte es nach der Pause stets im eigenen Kasten. Und eben nicht nur ein Mal. So erlebten die Grün-Weißen gerade die zehnte Begegnung hintereinander, in der es mindestens zwei Gegentore gab. Da wird es schwierig mit dem Gewinnen. Clemens Fritz schenkt diesem gefährlichen Trend dennoch nicht allzu viel Beachtung. „Das lässt mich völlig kalt“, betonte Werders Leiter Profifußball am Montag.

Die demonstrative Coolness resultiert allerdings auch aus einer gewissen Verdrängungshaltung. Aus Angst vor einer unschönen Verselbstständigung. „Wir reden jetzt schon seit vier Wochen darüber. Ich bin überzeugt davon, wenn du das Thema immer weiter befeuerst und Öl hineingießt, dann kriegst du da gar keine Ruhe rein“, erklärte Fritz und verwies auf das Dilemma mit den Heimspielen. Die Punktediät vor eigenem Anhang begleitet das Team des SV Werder Bremen nun auch schon lange, war vor einiger Zeit intensiv diskutiert worden.

Eine Besserung trat anschließend nicht ein. Im Gegenteil. „Wir müssen unsere bestmögliche Leistung auf den Platz bringen, aber jetzt nicht mehr darüber reden, was in den letzten zehn Spielen war“, forderte der Ex-Profi deshalb. „Wenn wir da immer wieder drüber reden, dann macht uns das nicht besser. Deswegen will ich mich damit gar nicht beschäftigen, sondern nur damit, was in den nächsten beiden Spielen passiert.“

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Auch der Mannschaft empfiehlt Fritz, sich nicht andauernd mit der dauerpräsenten Gegentor-Konstanz zu beschäftigen. Doch die Aussagen der Spieler im Nachgang der Niederlage in Leipzig zeigen, wie sehr der Missstand längst in den Köpfen herumspukt. „Wir müssen seit gefühlt zwölf Spielen drei Tore schießen, um ein Spiel gewinnen zu können“, beklagte etwa Marvin Ducksch. „Das müssen wir dringend besser machen als ganze Mannschaft.“ Ganz ähnlich sah es Leonardo Bittencourt, der Werder Bremen gegen die Sachsen zwischenzeitlich in Führung gebracht hatte.

„Wenn man die letzten zehn Spiele von uns sieht und wir nur gewonnen haben, wenn wir mehr als zwei Tore gemacht haben, dann kannst du halt auswärts schwierig gewinnen, gerade in Leipzig“, meinte der 29-Jährige. „Eigentlich musst du einfach mal 1:0 gewinnen und wenn das nicht klappt, musst du halt wenigstens mal 1:1 spielen. Wir müssen bis zum Ende verteidigen, sonst bringt es nichts.“ 

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