
Exakt 43 Tage sind vergangen, seit Werder am letzten Bundesliga-Spieltag nach einem wahren Spektakel eine 3:4-Niederlage in Dortmund kassierte. Danach war es plötzlich ruhig rund ums Weserstadion, doch das hat jetzt ein Ende. Nachdem am Donnerstag und Freitag bereits individuelle Leistungstests auf dem Programm standen, trainieren die Werder-Profis an diesem Sonntag erstmals wieder. Um 14 Uhr geht es los, und die Einheit auf dem Stadion-Nebenplatz ist öffentlich. Eine Bestandsaufnahme vor dem Start in die Saisonvorbereitung.
Welche neuen Spieler sind beim Trainingsauftakt schon dabei?
Das einzige neue Gesicht ist Jerôme Gondorf, den Werder von Darmstadt 98 verpflichtet hat. Die Spieler, die während der Sommerpause mit ihrer Nationalmannschaft auf Reisen waren, steigen erst am kommenden Mittwoch ein. Der neue Linksverteidiger Ludwig Augustinsson (ehemals FC Kopenhagen) ist also noch nicht dabei, weil er für Schweden spielte. Der neue Torwart Jiri Pavlenka (Slavia Prag) war zwar schon in Bremen, um den Medizincheck zu absolvieren und seinen Vertrag zu unterschreiben, mit dem Training beginnt der tschechische Nationalkeeper aber auch erst am Mittwoch. Dafür wollen Luca Caldirola und Izet Hajrovic, die nach ihren langen Verletzungen zuletzt im Aufbautraining waren, auf den Platz zurückkehren. Die Youngster Johannes Eggestein und Ousman Manneh sind schon länger wieder fit.
Wer fehlt?
Neben Augustinsson und Pavlenka waren Thomas Delaney, Theodor Gebre Selassie, Florian Kainz, Zlatko Junuzovic, Niklas Moisander sowie Ulisses Garcia mit ihren Nationalteams unterwegs. Für sie beginnt die Vorbereitung daher ebenfalls am Mittwoch, einen Tag vor der Abreise ins Zillertal-Trainingslager. Am längsten im Einsatz war während der Sommerpause Milos Veljkovic, der mit der serbischen U21-Auswahl bei der EM in Polen nach der Vorrunde die Segel streichen musste. Laut Werder-Sportchef Frank Baumann reist der Verteidiger ins Zillertal nach. Justin Eilers fällt weiterhin verletzt aus. Als fehlender Spieler genannt werden muss zudem Claudio Pizarro, obwohl sein Vertrag bei Werder am Freitag auslief. Baumann betont aber, es sei noch nicht entschieden, ob die 38-jährige Klublegende eine weitere Saison bleibt. Mehr will er dazu nicht sagen. Dass Pizarro am Sonntag mittrainiert, ist unwahrscheinlich, auch wenn viele Fans insgeheim darauf hoffen, dass der Peruaner zur Überraschung aller plötzlich verschmitzt lächelnd in Richtung Trainingsplatz trottet.
Was ist mit den Spielern, die noch gehen sollen?
Lennart Thy, Thanos Petsos und Levent Aycicek waren zuletzt an andere Klubs ausgeliehen und sollen noch abgegeben werden. Vertragsgemäß sind sie nun erst einmal nach Bremen zurückgekehrt und könnten somit auch am Sonntag auf dem Platz stehen. Ob das Trio längerfristig mit den Werder-Profis trainiert, wird laut Baumann bis zum Start des Zillertal-Trainingslagers entschieden. Mit jedem Spieler werde die Lage einzeln erörtert, erklärt der Sportchef. „Dann werden wir sehen, wo sie mittrainieren.“ Wie die zuletzt verliehenen Spieler können Aron Johannsson und Sambou Yatabaré bei entsprechenden Angeboten ebenfalls gehen. Johannsson trainiert dennoch weiter normal mit, bei Yatabaré, der in der vergangenen Saison schon zur U23 beordert wurde, dürfte Werder eine andere Lösung suchen.
Mit welchen Zielen startet Werder in die Saisonvorbereitung?
Eine Frage, die simpel klingt, aber schwierig zu beantworten ist. In der vergangenen Saison sahen die Bremer lange Zeit wie ein Abstiegskandidat aus, ehe sie nach einer furiosen Erfolgsserie in der Rückrunde fast noch in die Europa League eingezogen wären. Am Ende stand Tabellenplatz acht. Soll es nun also weiter nach oben gehen oder hat der Klassenerhalt Priorität? Sportchef Baumann gibt sich vorsichtig: „Unser Ziel ist noch nicht klar formuliert. Wir warten die Vorbereitung ab und schauen, was in unserem Kader und bei den anderen Vereinen noch passiert. Es wird sicherlich noch viel passieren.“ Eine Vorgabe macht Baumann immerhin: „In den letzten Jahren waren wir im Winter immer in einer schwierigen Situation. Dieses Mal wollen wir in einer besseren Position sein, um in der Rückrunde nicht wieder unter großen Druck zu geraten.“
Wie geht es nach dem Aufgalopp weiter?
Bis kommenden Mittwoch trainiert die Mannschaft in Bremen. Von Donnerstag, 6. Juli, bis Freitag, 14. Juli, steht dann das Trainingslager im Zillertal auf dem Programm. Während der Zeit in Österreich bestreitet Werder Testspiele gegen Ajax Amsterdam (8. Juli, 16 Uhr) und die Wolverhampton Wanderers (12. Juli, 18 Uhr). Aus dem Zillertal reisen die Bremer direkt nach Mönchengladbach, wo sie am 15. Juli am Telekom Cup teilnehmen. Der erste Gegner bei dem Vorbereitungsturnier heißt Borussia Mönchengladbach (14 Uhr). Anschließend wartet der FC Bayern oder Hoffenheim. Weitere Testspiele absolvieren die Bremer beim VfL Osnabrück (16. Juli, 15 Uhr) und beim FC St. Pauli (22. Juli, 15 Uhr). Das zweite Trainingslager in Schneverdingen dauert vom 24. bis 29. Juli. Teil des Programms sind zwei Partien gegen West Ham United in Schneverdingen (28. Juli, 18.30 Uhr) und in Lohne (29. Juli, 15.30 Uhr). Den Abschluss der Vorbereitung bildet der „Tag der Fans“ am 5. August mit einem Testspiel gegen den FC Valencia (18 Uhr).
Wann wird es ernst?
Das erste Pflichtspiel für Werder ist das DFB-Pokal-Duell beim Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers, das zwischen dem 11. und 14. August steigt. Der genaue Termin wird noch festgelegt. Für Sportchef Baumann ist diese Partie nach dem peinlichen Erstrunden-Aus in Lotte vor einem Jahr extrem wichtig. „Wir müssen in Würzburg gleich voll da sein, denn unser Ziel ist es, im Pokal zu überwintern“, betont er. In der Bundesliga ist Werder erstmals am 19. oder 20. August bei der TSG Hoffenheim gefordert.
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