
Fin Bartels‘ Saison bei Werder ist schnell erzählt, der Routinier kam nach seiner schweren Verletzung nur schleppend wieder auf die Beine und bekam kaum Einsatzzeiten. Und trotzdem könnte Bartels in der kommenden Saison wieder voll durchstarten - Trainer Florian Kohfeldt jedenfalls glaubt fest an den Angreifer. Es gibt nur zwei Probleme...
Es gab kaum etwas zu erfassen in Fin Bartels‘ persönlicher Saison. Nur zwei Kurzeinsätze und 21 Spielminuten stehen zu Buche, kein Tor und keine Torbeteiligung. In zwei Spielen bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Nord lief es besser: Bartels stand doppelt in der Startelf und kam auf ein Tor und einen Assist.
Besonders viel sehen konnte man von Fin Bartels leider nicht. Nach seiner schweren Verletzung verzögerte sich die Rückkehr in die Mannschaft immer wieder, offenbar gab es das eine oder andere Problem. Im Herbst sollte er eigentlich wieder nahe heranrücken an die Mannschaft, dann gab es einen Rückschlag. Im Dezember ging es dann für den Spieler statt auf den Trainingsplatz in die Reha in Bayern, um das Trainingslager wenige Wochen später in Südafrika nicht auch noch zu verpassen.
Erst im März gab Bartels dann sein Comeback, fast 15 Monate nach seinem Achillessehnenriss - selbst für eine schwere Verletzung wie diese eine sehr lange Ausfallzeit. „Es hätte optimaler laufen können“, sagte Kohfeldt. Wie im Herbst bremste den Spieler dann aber erneut eine Muskelverletzung aus, mit Oberschenkelproblemen verpasste Bartels nach nur zwei Kurzeinsätzen in der Liga die letzten zehn Pflichtspiele.
Sein Trainer hat ihm in der schweren Zeit stets genug Zeit eingeräumt, den Spieler nie zu etwas gedrängt, eher im Gegenteil. Florian Kohfeldt musste den ungeduldigen Bartels eher einbremsen. Ausgezahlt hat sich das in der letzten Saison für beide Seite nicht. Vielleicht wird sich das aber schon bald ändern...
Man darf wohl getrost behaupten, dass die kommende Saison für Fin Bartels eine sehr entscheidende wird. „Wenn er auf sein Niveau kommt, kann er bei uns gesetzt sein wie Max Kruse. Fin ist von den Qualitäten her ein Ausnahmespieler in der Bundesliga“, sagte Kohfeldt im Frühjahr und unterstrich nochmals seine hohe Wertschätzung für den 32-Jährigen. Tatsächlich bringt der einige Fähigkeiten mit, die Werder in Zukunft weiterhelfen könnten: Bartels bringt wie kein anderer Tempo aus der Tiefe ein, seine Läufe hinter die gegnerische Abwehr könnten zu einer Waffe werden.
Es gibt nur zwei Probleme: In Max Kruse ist der Spieler nicht mehr dabei, mit dem Bartels eine Halbserie lang die Abwehrreihen der Liga durcheinander wirbelte. Das Spielverständnis mit Kruse, die vielen kurzen Ablagen und Doppelpässe, das Spielen und Gehen, war von einem fast blinden Verständnis geprägt und es ist fraglich, wie sich Bartels ohne seinen Bezugspunkt und in einem für ihn auch veränderten Spielansatz - immerhin hatte er abgesehen von ein bisschen Mannschaftstraining keine Bewährungsproben im Wettkampf - in die Mannschaft einfügen kann. Und dann sind da noch die Fragezeichen, die hinter seiner Gesundheit und der für sein Spiel enorm wichtigen Spritzigkeit stehen.
Bartels ist ein Sprinter, wendig und antrittstark wie sonst nur Milot Rashica - inwieweit eine der schwersten Verletzung für einen Fußballer darauf (negativen) Einfluss nehmen kann, ist eine sehr entscheidende Frage. Gerade in seinem doch fortgeschrittenen Alter.
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