
Manchmal wird die Zukunft schneller Gegenwart als man denkt. Als Florian Kohfeldt Milos Veljkovic vor wenigen Wochen auf die Bank verbannte und stattdessen Sebastian Langkamp zu Niklas Moisanders Partner in der Innenverteidigung beförderte, betonte Werders Trainer, dass Veljkovic auf jeden Fall die Zukunft bei Werder gehöre, Langkamp aber die bessere Wahl für die Gegenwart sei.
Nun fehlt Langkamp Werder aufgrund einer Schulterverletzung für mindestens zwei Spiele, es ist die Chance für Veljkovic seinen Stammplatz zurückzuerobern. Gegen Wolfsburg durfte der serbische Nationalspieler kurz vor der Pause für den verletzten Langkamp rein, sein Trainer attestierte ihm im Anschluss eine gute Leistung: „Milos hat es gut gemacht, als er reingekommen ist“, sagte Kohfeldt. Mindestens gegen Schalke am Freitag und gegen Leverkusen in der darauffolgenden Woche hat Veljkovic nun die Gelegenheit, seine Qualitäten einzubringen und sich neu für die Rolle des Stammspielers zu empfehlen. Schließlich ist das Rennen in der Innenverteidigung ein enges. Langkamp habe aber „keine Luft dran gelassen, obwohl Milos immer dran war. Es war ja auch keine Entscheidung gegen Milos, sondern eine für Basti. Er ist von Spiel zu Spiel besser geworden“, bewertete Kohfeldt den Konkurrenzkampf in der Abwehr.
Während von dem Ausfall Langkamps nun in erster Linie Veljkovic profitieren dürfte, könnte aber auch Marco Friedl unter Umständen Nutzen aus der Situation ziehen. Denn Veljkovic geht mit der Hypothek von vier Gelben Karten in die kommenden Spiele. Eine mehr, und der 23-Jährige wäre im darauffolgenden Spiel gesperrt. Friedl, der in der Innenverteidigung und auf der linken Abwehrseite spielen kann, wäre der logische Ersatz. „Marco wird demnächst mehr Spielpraxis bekommen“, sagte Kohfeldt gegenüber der „Bild“, sicherlich ohne davon auszugehen, dass Veljkovic sich möglicherweise bald eine Sperre einfängt.
Für Friedl, der noch bis zum Sommer von den Bayern ausgeliehen ist, läuft die Saison keinesfalls nach Plan. „Es ist in dieser Saison etwas ungünstig für ihn gelaufen“, so Kohfeldt weiter. Tatsächlich stand Friedl in dieser Spielzeit erst dreimal auf dem Platz, was auch daran liegt, dass er mit Moisander und Ludwig Augustinsson überaus starke Konkurrenz hat. Dennoch ist man bei Werder vom Potenzial Friedls überzeugt. Friedl genieße „eine hohe Wertschätzung im Verein. Ich halte ihn schon jetzt für einen guten Profi und ich bin mir sicher, dass aus ihm ein Top-Spieler wird“, urteilte Kohfeldt. Die Wertschätzung für Friedl ist so hoch, dass man sich vorstellen kann, ihn über den Sommer hinaus bei Werder zu behalten. Zumindest haben Kohfeldt und Frank Baumann das zuletzt immer mal wieder betont. Es sieht also so aus als wäre nicht nur Veljkovic ein Mann für die Zukunft.
Die Aussagen von Florian Kohfeldt zu Marco Friedl gibt es in der aktuellen Ausgabe der „Bild“.
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