
Es war eine knappe Stunde im Weserstadion gespielt, da sprintete Milot Rashica zur Trainerbank. Der Kosovare hatte sich zuvor minutenlang warmgemacht und sollte nun dabei helfen, dass Werder doch noch gegen die Bayern den Ausgleich schafft. Startbereit stand er an der Seitenlinie und wartete. Und wartete. Und wartete. Letztlich wartete er vergebens.
Milot Rashica hatte das Pech, dass sich genau in diesen Augenblicken die Ereignisse überschlugen. Noch während er sich das Trikot überstreifte, verletzte sich auf dem Feld Milos Veljkovic. Wenig später war klar, dass der Serbe nicht weiterspielen würde können. Sebastian Langkamp machte sich folglich ebenfalls auf den Weg zur Bank, Rashica harrte derweil beim Vierten Offiziellen aus. Florian Kohfeldt und seine Co-Trainer nutzten Veljkovics Verletzungspause dazu, um noch einmal die Köpfe zusammenzustecken – und entschieden sich gegen Rashica.
„Ich traue Milot eine Menge zu, aber die Position des Innenverteidigers ist es nicht“, scherzte Kohfeldt, um dann direkt wieder sachlich zu werden. „Es tut mir sehr leid für ihn. Wenn die Sache mit Milos nur 30 Sekunden später passiert wäre, hätte Milot auf dem Platz gestanden.“ So aber wurde komplett umgebastelt. Langkamp ersetzte Veljkovic, im Mittelfeld erhielt kurz darauf Kevin Möhwald den Vorzug. „Wir wollten die Art und Weise des Verteidigens umstellen, um höher anzulaufen“, sagte Werders Coach. Für dieses Vorhaben sei Möhwald die bessere Alternative gewesen.
Es gab nicht wenige, die an diesem Tag einen Einsatz von Milot Rashica erwartet hatten. Vielleicht sogar schon von Beginn an. Der Grund: Bayern München hatte zuletzt vor allem dann Probleme, wenn ein schneller Gegenspieler auf die Abwehr zukam. Genau diese Geschwindigkeit bringt Rashica zweifelsfrei mit, ganz so einfach war die Rechnung dann aber doch nicht. Auch als Werder in der Schlussphase noch immer zurücklag, blieb Rashica draußen. Stattdessen kam als letzter Joker Claudio Pizarro. „Das sieht natürlich immer blöd aus, wenn ein Spieler schon zur Bank kommt“, sagte Kohfeldt. „Aber dann war mein Gefühl, dass wir in dieser Phase eher über einen Chip in die Spitze spielen müssen. Und das ist nicht Milots Spiel. Ich muss so entscheiden, wie es das Spiel in dem Moment erfordert.“
Der Werder-Trainer machte dem 22-Jährigen dennoch Hoffnung. „Milot wird in den nächsten Wochen wieder spielen“, sagte Kohfeldt. „Er ist sehr gut aus dieser Phase herausgekommen, in der er einfach auch nicht gut verteidigt hat in vielen Spielen.“ Wie zum Beweis verwies er auf die Vorwoche, als Rashica nicht nur den Vorzug vor Florian Kainz erhalten hatte, sondern gegen Freiburg in der letzten halben Stunde dabei half, dass doch noch ein Remis heraussprang.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.