
Es ist eine dieser typischen „Ausgerechnet“-Geschichten. Bei Werder hat sie in der laufenden Saison mit Ömer Toprak und Niclas Füllkrug zu tun – und damit mit den beiden Spielern, die im Sommer für viel Geld an die Weser geholt wurden, sich dann aber ausgerechnet verletzten. „Es ist keine optimale Situation. Wir haben sie geholt, weil sie Faktoren sind, die vorher in unserem Spiel nicht so ausgeprägt waren“, sagt Trainer Florian Kohfeldt. Das Problem: Durch ihre jeweiligen Ausfälle übernehmen die vermeintlichen Leistungsträger eben nicht die ihnen zugedachte Rolle.
Und es geht gar nicht einmal nur um die spielerische Komponente. „Bei Niclas ist es die Mentalität“, sagt Kohfeldt. „Er ist jemand, der gerne guten Fußball spielt, dem im letzten Schritt aber egal ist, wie der Ball ins Tor geht. Hauptsache er geht ins Tor.“ Diese Vehemenz hat sich zu Saisonbeginn sehr gut gezeigt, als Füllkrug gegen Hoffenheim, Augsburg und in Berlin auffällig war. Mittlerweile fehlt sie – und Werder muss in der Tabelle plötzlich nach unten schauen.
Pechvogel Toprak fällt dagegen vor allem dadurch auf, dass er verletzt ist. Wenn überhaupt, dann konnte er bislang nur in Ansätzen zeigen, wie wertvoll er für Werder sein kann. „Ömers Erfahrung, seine Schnelligkeit und Präsenz haben uns gut getan“, sagt Florian Kohfeldt, der in puncto Einstellung und Tatendrang aber noch zwei andere Profis schmerzlich vermisst. Während es nicht wirklich überrascht, dass der Bremer Cheftrainer in diesem Zusammenhang den Namen von Dauerkämpfer Ludwig Augustinsson erwähnt, kommt die zweite Personalie im ersten Moment ein wenig unerwartet. Es handelt sich nämlich um keinen Spieler der allerersten Reihe, stattdessen geht es um Kevin Möhwald. Auch er habe eine enorme Bedeutung für die gesamte Mannschaft – auf und neben dem Platz.
„Trotzdem sitzen da eine Menge richtig guter Jungs bei uns in der Kabine“, betont Kohfeldt. „Das darf keine Ausrede sein. Sebastian Langkamp verteidigt zwar zum Beispiel nicht wie ein Ömer Toprak, aber er ist ein gestandener Bundesligaprofi, dem ich total vertraue. Und jetzt finden wir Lösungen, wie wir mit ihm und Milos gut verteidigen. Und das werden wir hinkriegen.“ Unabhängig davon, wie die Trainingswoche vor dem nächsten Bundesliga-Spieltag aussehen wird, sagt Florian Kohfeldt deshalb: „Wir werden gegen Schalke keine Mannschaft auf dem Platz haben, die als Ausrede sagen könnte, wir sind nicht gut genug, um zu gewinnen. Die Jungs können was.“
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