
Bei Werder gab es schon viele Ziele in dieser Saison. Nicht nur Europa. Es gab im Herbst auch die Zwischenziele, in den Länderspielpausen die Erwartung eines Neustartes, dann sollten bis Weihnachten 20 Punkte her, die man vielleicht an Ostern noch nicht hat. In der Rückrunde sollte ohnehin – traditionell! – alles besser werden bei Werder. Und jetzt gibt es noch das eine, letzte Ziel: die Relegation erreichen.
„Alles andere als der Relegationsplatz wäre im Moment einfach unrealistisch“, sagt Sportchef Frank Baumann, „wir müssen schauen, dass wir in den nächsten Spielen punkten und einen Lauf bekommen. Wir müssen unser Spiel verbessern, um die Klasse zu halten. Darauf liegt der Fokus. Wir werden nicht so sehr auf die anderen schauen, sondern auf uns. Zum 15. Tabellenplatz ist der Abstand schon größer geworden. Wir haben aber noch ein zusätzliches Spiel. Unser Ziel ist, die Klasse zu halten, egal wie.“
Um den Relegationsplatz rangelt Werder mindestens mit den besser platzierten Teams aus Düsseldorf und Mainz, vielleicht auch noch mit Augsburg und der erschreckend schwachen Hertha, eventuell ebenfalls mit den Kämpfern aus Paderborn. Geht es allein nach der gezeigten Leistung der vergangenen Wochen, ist Werder als Tabellenvorletzter in diesem Wettstreit eher ein Außenseiter.
Zwar gibt sich Florian Kohfeldt gewohnt kämpferisch, „so lange sie möglich ist, hoffe ich immer auf die direkte Rettung“, sagt der Trainer. Er hält das auch nach dem schlechten Spiel in Berlin „nach wie vor nicht für ausgeschlossen“. Dennoch werde das erste Bremer Ziel jetzt sein, „uns diesen Platz zu erarbeiten, der zur Relegation berechtigt“, betont Kohfeldt, „und wenn es notwendig ist, erreichen wir den Klassenerhalt darüber. Deutlich lieber wäre mir, und da glaube ich auch dran, dass wir es über den anderen, direkten Weg machen.“
Woher er diesen Glauben nimmt? Vermutlich aus den guten Trainingseindrücken und aus dem Spielplan, der Werder am Saisonende die Spiele gegen Paderborn, Mainz und Köln beschert. Doch Vorsicht ist bei solchen Überlegungen geboten: Es war auch vor Weihnachten Werders inoffizieller Rettungsplan, aus diesen Spielen neun Punkte zu holen und somit beruhigt in die Winterpause zu gehen. Tatsächlich holte die Mannschaft gegen diese Gegner nicht einen einzigen Punkt. Werder schoss nicht einmal ein Tor. So gesehen wäre das Erreichen der Relegation schon ein großer Erfolg.
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