
Es wurde gefeiert und gesungen - und doch war alles etwas ruhiger als sonst. In der Ostkurve blieb es erstaunlich ruhig, obwohl Werder gegen Heidenheim gerade in der Anfangsphase begeisternd aufspielte. Doch während Werder am Mittwochabend Tor um Tor schoss, tauchten via Twitter allerlei Nachrichten von Bremer Fans auf, dass es im Fanblock kurz zuvor unschöne Szene gegeben hatte. Auslöser war ein Banner, das bereits seit Monaten immer wieder im Stadion zu sehen ist. Es richtet sich gegen den neuen Namensgeber des Stadions „Wohninvest“ und taucht regelmäßig an der Loge des Unternehmen im Übergang zwischen Ostkurve und Nordtribüne auf.
Und genau wegen dieses Banners rückte die Polizei an, einige Bremer Anhänger berichteten sogar von Schlagstockeinsätzen der Beamten. Aus Protest gegen diese Aktion und die vermeintliche Duldung oder gar Veranlassung seitens des Vereins verließen etliche Ultras währen der ersten Hälfte den Fanblock und hinterließen große Lücken in der Anhängerschaft.
Noch während des Spiels meldete sich Werder zu Wort. Über seinen Twitter-Kanal ließ der Verein mitteilen: „Ein genehmigtes Banner wurde heute entgegen der Absprachen an einem nicht genehmitgten Ort aufgehangen. Ordner wollten es entfernen und wurden von Werder-Fans attackiert. Ebenso unbeteiligte Besucher.“ Als weitere Erklärung schob der Klub hinterher: „Die Polizei ist daher eingeschritten und hat das Banner entfernt. Wegen dieses Einsatzes kam es zum Boykott von Ultragruppen und zum Teil zum Verlassen des Stadions.“
Infotweet: Ein genehmigtes Banner wurde heute entgegen der Absprachen an einem nicht genehmitgten Ort aufgehangen. Ordner wollten es entfernen und wurden von #Werder-Fans attackiert. Ebenso unbeteiligte Besucher. (1/2)
— SV Werder Bremen (@werderbremen) October 30, 2019
Die Bremer Polizei teilte unterdessen via Twitter mit: „Während der ersten Halbzeit wurde der Ordnungsdienst des Stadions beim Entfernen eines Banners körperlich angegriffen. Daraufhin haben Einsatzkräfte der Polizei Bremen unterstützend eingegriffen und wurden ebenfalls angegangen. Strafanzeigen werden gefertigt.“ In einem zweiten Statement hieß es: „Aufgrund der aktuellen Spekulationen, möchten wir darüber informieren, dass bei dem heutigen Einsatz im Stadion durch die Polizei Bremen weder Schlagstöcke noch Pfefferspray zum Einsatz gekommen sind. Bitte unterlassen Sie das Verbreiten von Falschinformationen.“
Während der ersten Halbzeit der Partie #SVWFCH wurde der Ordnungsdienst des Stadions beim Entfernen eines Banners körperlich angegriffen. Daraufhin haben Einsatzkräfte der #Polizei #Bremen unterstützend eingegriffen und wurden ebenfalls angegangen. Strafanzeigen werden gefertigt.
— Polizei Bremen (@BremenPolizei) October 30, 2019
Auch die Fanhilfe Bremen äußerte sich inzwischen zu den Vorkommnissen: „Entgegen der Darstellung von Polizei und SV Werder kam es nach unseren Informationen zu keinen körperlichen Angriffen gegen Polizei- oder Ordnungskräfte. Vielmehr wurden einzelne Werder-Fans bei dem Einsatz verletzt und befinden sich teilweise in ärztlicher Behandlung“, heißt es in einer Mitteilung. „Unabhängig von der Frage, ob die Banner an der korrekten Stelle hingen, ist keinerlei Grundlage für den Einsatz der Polizei erkennbar. Es ist keine polizeiliche Aufgabe, das Hausrecht des Vereins oder gar die Interessen eines Stadionsponsors durchzusetzen. Die Reaktion unseren Vereins, der das Vorgehen der Polizei auf Twitter rechtfertigt, ist daher sehr enttäuschend.“
Zum kompletten Statement der Fanhilfe geht es hier.
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