
Nächster Versuch: Der SV Werder kann am Samstag mit einem Heimsieg gegen den FC Augsburg einen großen Schritt weg von der Abstiegszone machen und den Anschluss ins Mittelfeld schaffen. Doch Florian Kohfeldt will davon nichts mehr hören, nachdem er zwei Wochen zuvor genau davon noch gesprochen hatte. Es folgte schließlich das 0:2-Desaster gegen Union Berlin. Einen Gegner, mit dem Kohfeldt sein Team von der individuellen Klasse her eigentlich auf Augenhöhe gewähnt hatte. Das sah dann aber ganz anders aus. Nicht nur deshalb ist der Coach vorsichtiger unterwegs. Es liegt auch am FCA, dem Tabellenneunten, der mit 19 Zählern vier Punkte mehr als Werder auf dem Konto hat.
„Ich erwarte einen unangenehmen, cleveren, sehr erwachsenen Gegner. Das ist schon eine sehr gestandene Bundesliga-Mannschaft“, sagt Kohfeldt und bescheinigt der FCA-Offensive „eine extrem gehobene Bundesliga-Qualität“. Dabei zählt er Profis wie Ruben Vargas, Michael Gregoritsch, Andre Hahn, Alfred Finnbogason, Florian Niederlechner („Letzte Saison fast ein 15-Tore-Stürmer“) und den allerdings gesperrten Marco Richter auf. Dazu sei FCA-Coach Heiko Herrlich nicht leicht ausrechenbar.
„Aber auch wir sind schwer zu lesen“, betont Kohfeldt und lenkt den Fokus auf sein eigenes Team. Das hatte zuletzt beim 1:1 in Leverkusen defensiv eine starke Leistung gezeigt. Dafür gab es Lob vom Coach, aber auch gleich den Hinweis, dass er kein Nachlassen akzeptieren werde. „Im Training war eine gute Schärfe drin – hereingetragen durch das Trainerteam, aber auch durch die Mannschaft“, so Kohfeldt. Er spüre den absoluten Willen, „dass wir gewinnen wollen“.
Nur klappt das mit Heimsiegen seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr so gut – schon gar nicht ohne Zuschauer. Von den sieben Partien im Weserstadion wurde in dieser Saison nur eine gewonnen – gegen Bielefeld (1:0). Vier Mal gewannen die Gäste. Kohfeldt hat schon vieles versucht, um den Heimkomplex zu bekämpfen, dabei sogar das Licht in der Kabine verändert. „Vielleicht fahren wir mal über Brinkum ins Stadion . . .“, sagt Kohfeldt und grinst. Den kleinen Abstecher ins niedersächsische Umland wird es wohl eher nicht geben.
Dafür dann aber den Schritt ins Mittelfeld? Kohfeldt wiederholt erst die Frage, um Zeit zu gewinnen und sich folgende Antwort zusammenzustellen: „Ich weiß es nicht. Es kann sein, dass wir ihn machen können. Es ist nicht wichtig, was war oder was nach Augsburg kommt, es ist nur Samstag wichtig. Dann erzählen wir die Geschichte dazu. Und welche das ist, entscheiden wir auf dem Platz.“
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