
Das Interview von Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl im WESER-KURIER war auch für Frank Baumann ein Thema vor dem Auswärtsspiel an diesem Sonntag (13.30 Uhr) beim Spitzenreiter vom Niederrhein. Eberl hatte darin erklärt, wie er und seine Gladbacher Kollegen den Traditionsverein nach dem Fast-Abstieg 2011 durch „viele richtige Entscheidungen“ nachhaltig in die Spitzengruppe der Bundesliga geführt haben. Besonders interessant daran ist aus Bremer Sicht, dass Werder eigentlich immer als Vorbild für die Macher der Borussia galt. Doch inzwischen ist die Kopie besser als das Original – zumindest, was den sportlichen und den wirtschaftlichen Erfolg angeht.
„Max hat immer betont, dass Werder in seiner Anfangszeit schon auch irgendwo ein Vorbild für ihn war“, weiß Baumann. Und wie in Bremen gearbeitet wurde, über lange Zeit, „mit welcher Ruhe und Kontinuität“, das könne man nun auch in Mönchengladbach deutlich erkennen. „Was Max dort in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, ist sehr sehr beeindruckend“, lobt Werders Sportchef seinen Manager-Kollegen, „auch, mit welcher Ruhe und welcher Qualität er Entscheidungen getroffen hat.“ Dies seien nicht immer einfache Entscheidungen gewesen, aber Eberl habe diese „immer im Sinne des Vereins“ gefällt. „Das“, betont Baumann, „ist sehr gut und deshalb ist es auch kein Zufall, dass sich Gladbach über die Jahre von einem Abstiegskandidaten zu einem Champions-League-Kandidaten entwickelt hat.“
Was Baumann daran besonders beeindruckt, „das ist die Art und Weise, wie er den Verein führt. Dass er immer auch eine menschliche Seite hat“. Darüber hinaus, und das sei ebenfalls ein Vorbild für Werder Bremen, „hat Gladbach auch sehr viel in die Infrastruktur und damit in die Zukunft investiert. Da sind wir noch auf dem Weg, aber noch nicht da, wo wir hin wollen. Ein Riesen-Kompliment also an Max und sein Team.“
Die Vorbildrolle hat getauscht, nach mehreren Jahren im Europacup und auch in der Champions League ist Borussia Mönchengladbach nun erheblich besser aufgestellt und erfolgreicher als Werder. Das lässt sich natürlich auch an der Tabelle ablesen. Mehr als zehn Plätze trennen die beiden Klubs inzwischen. Baumann scheut sich nicht, nun Gladbach als Vorbild zu nehmen und Werder entsprechend umzugestalten. „Wir sind auf dem Weg, ich glaube, wir haben auch ein paar gute Entscheidungen getroffen“, erklärt er, „aber es braucht noch ein paar gute Entscheidungen, um auch dahin zu kommen, wo Gladbach in den letzten fünf bis sechs Jahren immer war.“ Mit einem Auswärtssieg in Mönchengladbach könnte Werder den Abstand schon einmal ein wenig verringern…
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.