
Um das Offensichtliche zu sehen, muss man manchmal die Perspektive verändern. Bei mir ist das am 33. Spieltag geschehen, beim Spiel Hoffenheim gegen Werder. Dort, in der „Prezero" Arena (weiß eigentlich irgendjemand was das ist?), wurde vor Anpfiff Julian Nagelsmann verabschiedet. Von Februar 2016 bis Juni 2019 war Nagelsmann Trainer in Hoffenheim, und es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass er den Klub verändert, ihn besser gemacht hat durch attraktiven und erfolgreichen Fußball.
Es mag Menschen im und um den Klub herum geben, die Nagelsmann dafür dankbar sind, im Stadion können davon nicht besonders viele gewesen sein. Applaus gab es von der Fan-Tribüne, dort wurden auch drei kleine Banner in die Luft gehoben, was wohl der Versuch einer Choreographie sein sollte. Die restlichen Menschen im Stadion, das immerhin ausverkauft war, schienen sich nicht sonderlich für die Zeremonie zu interessieren. Nagelsmann hat mir leid getan, mir haben aber auch die Menschen im Stadion leid getan.
Wie, habe ich mich da gefragt, würde ein Trainer im Weserstadion verabschiedet, der Werder zunächst in letzter Sekunde vor dem Abstieg gerettet und im Anschluss dann zweimal in die Champions League geführt hat? Der Spieler entwickelt hat, die mit großem Transferplus verkauft werden konnten? Der den Verein wieder zu einer attraktiven Adresse im deutschen Fußball gemacht hat?
In der abgelaufenen Saison gab es viele emotionale Höhepunkte, die maßgeblich durch die Menschen zu Höhepunkten werden, die im Weserstadion für ihren Verein einstehen. Die ein Spiel zu etwas ganz Besonderem machen. Das Pokalhalbfinale gegen den FC Bayern war der wohl herausragendste Moment. Manchmal hilft der Blick in ein anderes Stadion um zu verstehen, wie besonders der Fußballstandort Bremen ist.
ist für Mein Werder als Chefreporter im Einsatz.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.