
Elf Wochen können eine ziemlich lange Zeit sein - speziell für einen Fußballer, der sich, obwohl fit, so lange bis zu seinem ersten Spiel für den neuen Verein gedulden muss. Romano Schmid kann ein Lied davon singen. Nachdem der Mittelfeldspieler im Sommer vom Wolfsberger AC endlich zu Werder Bremen gewechselt war, hatte es zunächst nicht danach ausgesehen, als ob er der Mannschaft helfen könne: Schmid war außen vor, ohne Einsatz, ohne Chance. Inzwischen hat sich das geändert. „Es war ein hartes Stück Arbeit für alle Seiten, kein Selbstläufer“, sagt Trainer Florian Kohfeldt, der nun seit geraumer Zeit den Schmid zu sehen bekommt, den er sehen will.
„Romano fühlt sich jetzt freier auf dem Platz und ist in seinen Leistungen deutlich stabiler geworden“, sagte der Coach vor dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (Sonnabend, 15.30 Uhr) - und betonte: „So kann er das einbringen, was wir uns von ihm erhofft haben, diese gewisse Kreativität und den Schuss Torgefahr.“ Seit seinem Bundesliga-Debüt Anfang Dezember gegen den VfB Stuttgart kam der 21-jährige Österreicher in allen Bundesligaspielen zum Einsatz, fünfmal als Teil der Startelf, dreimal als Joker. Zwei Vorlagen stehen bisher für ihn zu Buche, was keine überragende, aber doch eine ordentliche Ausbeute ist - und die Frage aufwirft: Warum denn eigentlich nicht gleich so, warum dieser lange Anlauf?
Kohfeldts Antwort: „Er musste sich erst an die Intensität, an die Geschwindigkeit und an das Einfügen in taktische Aufgaben gewöhnen.“ Über die Zeit, die das gedauert hat, verliert der Trainer im Rückblick wenig schmeichelhafte Worte. „Man muss ehrlich sein. Er hatte ab der zweiten, dritten Woche der Vorbereitung bis in den Oktober hinein über Trainingsleistungen keinen Anspruch, in den Kader zu kommen, geschweige denn zu spielen. Da war er sehr weit weg“, berichtete Kohfeldt, dem es nun Respekt abnötige, wie Schmid durch diese Phase gegangen sei.
Vieles spricht dafür, dass der Mittelfeldspieler am Sonnabend gegen Schalke erneut in der Startelf steht. Gegenüber „Werder-TV“ sagte er in dieser Woche: „Ich habe das Gefühl, dass ich in der Offensive immer wichtiger werde und bin sehr froh, dass ich zeigen kann, was ich drauf habe.“ Sein Selbstbewusstsein sei in den vergangenen Wochen wieder größer geworden. Und wie zum Beweis schob Schmid, der in Österreich den Spitznamen „Zauberer“ trägt, wenig später hinterher: „Es ist wichtig, dass wir am Samstag gewinnen, aber davon bin ich überzeugt.“
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