
In Zeiten, in denen bei Werder nicht allzu viel normal ist, ist seine Rückkehr immerhin ein kleiner Schritt in Richtung Normalität. Theodor Gebre Selassie war in den vergangenen Jahren eigentlich immer da, wenn die Bremer ihn gebraucht haben. Er hat all die schlechten Zeiten der jüngeren Vergangenheit miterlebt und durchgestanden – nur jetzt, wo es Werder richtig schlecht geht, da fehlte er zu häufig. Seine Oberschenkelverletzung aus der Schlussphase der Hinrunde hat der 33-Jährige mittlerweile auskuriert, gegen RB Leipzig geht es mit ziemlicher Sicherheit wieder in die Startelf.
Auf der rechten Seite wurde Gebre Selassie zuletzt schmerzhaft vermisst. „Noch einmal ein großes Lob an Leonardo Bittencourt, der diese Position wirklich gut ausgefüllt hat – es ist ja nicht seine Position“, sagt Trainer Florian Kohfeldt. „Theo ist natürlich jemand, der diese Position von Natur aus viel intuitiver spielt.“ Der Tscheche weiß schlichtweg, wie er sich offensiv zu bewegen hat und gleichzeitig seine defensiven Aufgaben nicht vernachlässigt. Darüber hinaus verfügt er über ein Kopfballspiel, das Werder in beiden Strafräumen recht gut zu Gesicht steht. Kurzum: Der ehemalige Nationalspieler taugt als kleiner Hoffnungsschimmer, dass in dieser so verkorksten Saison vielleicht doch noch einiges gut wird. Ähnlich ist es bei Ludwig Augustinsson, den Florian Kohfeldt in der kommenden Woche auf der gegenüberliegenden, der linken Seite nach dessen verletzungsbedingter Auszeit zurückerwartet.
Mit Theodor Gebre Selassie verfügt Werders Cheftrainer also wieder über eine zusätzliche unangefochtene Stammkraft – aber nicht nur das. "Das wichtigste Argument für mich ist, dass ich erstmals wirklich wieder die Gelegenheit habe, über eine Viererkette nachzudenken", sagt Kohfeldt. Das war in den letzten vier Wochen nicht möglich, was uns für den Gegner auch ein Stück weit ausrechenbar gemacht hat." In der Tat war im Grunde klar, wie die Bremer aus der Winterpause kommen würden. Aufgrund etlicher Personalprobleme blieb die Dreierkette das Mittel der Wahl in der Abwehr, drumherum wurde improvisiert. Beispielsweise mit Leonardo Bittencourt, dabei soll dieser doch normalerweise eine Alternative auf der Achterposition sein, um das kränkelnde Angriffsspiel mit guten Ideen auf Touren zu bringen. Aber was ist bei Werder in dieser Saison schon normal?
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.