
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat entschieden: Werders Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt steigt nicht am kommenden Sonntag. Ein Entschluss, den Sportchef Frank Baumann überhaupt nicht gutheißen kann. "Für uns ist das eine extrem schlechte Entscheidung", sagte der 44-Jährige am Freitagmittag. "Die DFL sollte kurzfristige Spielverlegungen nur in Ausnahmefällen genehmigen. Wir tun uns mit der Entscheidung sehr schwer, müssen sie aber akzeptieren.“
Grund für die Verlegung sind terminliche Probleme bei der Frankfurter Eintracht. Das für Donnerstagabend in Salzburg geplante Rückrundenspiel der Europa-League-Zwischenrunde wurde aufgrund einer Orkanwarnung auf Freitag verschoben. Die DFL fühlte sich zum Handelnd veranlasst, da nicht „mindestens zwei volle Tage Regenerationszeit“ zwischen den beiden Partien gewährleistet wären. Das Problem: Einen neuen Termin gibt es bislang nicht. „Angesichts der Termin-Enge im Rahmenterminkalender ist der späteste mögliche Nachholtermin für die Begegnung die Kalenderwoche 20 zwischen den Bundesliga-Spieltagen 33 und 34“, heißt es seitens der DFL. „Mögliche frühere Ansetzungs-Optionen stehen im Zusammenhang mit dem Abschneiden von Eintracht Frankfurt in der Europa League.“
Frank Baumann findet genau diese Tatsache mehr als unglücklich. „Wenn man keinen anderen sinnvollen Ersatztermin festlegen kann, wäre es besser gewesen, bei der bestehenden Terminierung zu bleiben“, betonte Werders Sportchef. „Für eine Absage müssen übergeordnete Gründe vorliegen. Es wird mit der Wettbewerbsintegrität argumentiert. Aus meiner Sicht ist jetzt ein Wettbewerbsnachteil der einen Mannschaft zum Nachteil einer anderen geworden. Wir hätten mit einem Heimspiel in eine sehr entscheidende Woche starten können. Dieser Vorteil wurde uns genommen.“
Werders Unzufriedenheit hat auch die DFL zu hören bekommen, an der Verlegung änderte das aber nichts. „Wir haben deutlich gemacht, dass wir gegen eine Verlegung sind, aber wir hatten keine Möglichkeit ein Veto einzulegen“, sagte Baumann. „Die DFL ist für den Spielplan verantwortlich und hat das letzte Wort. Wir haben vorgeschlagen, den Anstoß am Sonntag auf 20.30 Uhr zu verlegen. Unter gewissen Voraussetzungen hätten wir uns auch vorstellen können, am Montag zu spielen.“
Eine kuriose Parallele findet sich in der Vergangenheit. Am 21. Februar 2008 musste Werder im UEFA-Cup beim SC Braga in Portugal ran, die Partie wurde sogar erst um 22.30 Uhr angepfiffen. Nur zwei Tage später folgte in der Bundesliga schon wieder das Aufeinandertreffen mit - richtig - Eintracht Frankfurt. Auch deshalb sagte Baumann jetzt: „Wir haben grundsätzlich Verständnis für die Situation der Eintracht, zwei Spiele in drei Tagen wäre sicher nicht optimal gewesen, aber sicher auch nicht unmöglich, wenn man in andere Länder schaut oder in die Vergangenheit.“
Nun muss Werder ungewollt umplanen. Und das schmerzt doppelt. "Für uns wäre das eine sehr sehr entscheidende Woche gewesen, die ganze Trainingswoche war darauf ausgerichtet. Auch die Fans wollten uns beim Abschlusstraining unterstützen", sagte Baumann. "Wir wollten mit einem Heimspiel in diese entscheidende Woche starten, das wäre ein großer Vorteil gewesen. Jetzt laufen wir in der Tabelle mindestens fünf Spieltage hinterher und haben noch einen weiteren Wettbewerbs-Nachteil dadurch, dass die Eintracht nun am Freitag und am Mittwoch spielt, statt Sonntag und Mittwoch vor unserem Pokalspiel.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.