
Nicht wenige Fans des SV Werder Bremen dürften am Dienstagabend vor den Fernsehern ihre Arme schon zum Jubeln gen Himmel bewegt haben, als der Schuss – oder sollte es besser heißen: der Strahl – von Romano Schmid auf dem Weg ins Mönchengladbacher Tor war. Doch Borussia-Keeper Yann Sommer lenkte die Kugel irgendwie noch am Tor vorbei, verhinderte somit das 0:1 und durfte sich am Ende über einen 1:0-Sieg freuen. Werder ärgerte sich – und Fast-Torschütze Schmid bekam von Trainer Florian Kohfeldt erneut einen ganz speziellen Tipp zum Thema Geschwindigkeit.
„Romano soll seinen Weg so weitergehen, aber den Ball künftig einen halben Stundenkilometer schneller schießen, damit ihn auch ein Yann Sommer nicht halten kann“, riet Kohfeldt mit einem freudlosen Grinsen im Gesicht. Der 38-Jährige war einst selbst Keeper und vielleicht auch deshalb schwer beeindruckt von dieser Szene in der 36. Minute. Nach einer abgewehrten Hereingabe hatte Schmid den Ball von der Strafraumkante volley aufs Tor gedroschen. „Besser kannst du den nicht schießen“, schwärmte Kohfeldt, sprach von einem Wahnsinnsschuss: „Unfassbar, was Yann Sommer da macht. Das war herausragend.“ Aber auch sehr bitter. Denn die Führung hätten die immer mutiger auftretenden Bremer gut gebrauchen können.
Und für Schmid wäre der Treffer allemal verdient gewesen. Der 20-Jährige, der im Angriff den Vorzug vor Davie Selke erhalten hatte, belebte das Werder-Spiel. „Romano hat in alle Richtungen ein gutes Spiel gemacht mit vielen sehr guten Aktionen“, lobte Kohfeldt. Dabei hatte sich Schmid auch nicht von einem holprigen Start beeindrucken lassen, als er eine gute Kontermöglichkeit mit einem schlechten Pass zerstörte. Der kleine Österreicher ließ nicht nach. „Trotz seiner geringen Körpergröße bringt er auch eine gute Robustheit mit“, betonte Kohfeldt, aber nicht nur das: „Er ist ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft, ich will ihn aber nicht zum neuen Heilsbringer hypen.“ Auch Schmid, der vergangene Saison an den Wolfsberger AC in Österreich ausgeliehen war, müsse noch viel lernen.
Einen interessanten Tipp hatte der Angreifer schon vor ein paar Wochen vom Coach bekommen. Wegen einer knappen Abseitsstellung war sein Tor gegen Union Berlin zurückgepfiffen worden. Kohfeldt empfahl ihm, künftig mehr den aufrechten Laufstil von Usain Boltanzunehmen. Davon war zwar noch nichts zu sehen, dafür schoss Schmid den Ball gefühlt immerhin schon mal so schnell, wie der schnellste Mann der Welt läuft. Leider hat aber auch das nicht zu seinem ersten Bundesliga-Tor gereicht – noch nicht...
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