
Einmal kam Kevin Möhwald davon. Nachdem er die Gelbe Karte gesehen hatte, leistete sich der Werder-Profi ein Foul im Mittelfeld, das Schiedsrichter Christian Dingert nur mit einem Freistoß ahndete. Kurz darauf schickte der Unparteiische Möhwald dann aber nach einem weiteren Foul mit Gelb-Rot in die Kabine und die Bremer mussten bei der 3:5-Niederlage in Wolfsburg die letzten zehn Minuten in Unterzahl bestreiten. Da man hinterher immer schlauer ist, stellt sich im Nachhinein die Frage: Hätte Möhwald rechtzeitig ausgewechselt werden müssen, um den Platzverweis zu verhindern? „Eigentlich ist ,Möh' clever und erfahren genug, um solch eine Situation zu meistern“, sagte Sportchef Frank Baumann im Gespräch mit dem WESER-KURIER. „Im Eifer des Gefechts hat er leider einmal die falsche Entscheidung getroffen.“
Möhwald beging nach einem Fehlpass ein taktisches Foul an Maximilian Philipp, um den Wolfsburger Konter zu unterbinden. Die Gelb-Rote Karte, die daraus resultierte, nahm der 27-Jährige komplett auf seine Kappe: „Es war ein dummes Foul. Damit erweise ich der Mannschaft einen Bärendienst“, sagte er gegenüber Radio Bremen. Der Platzverweis war der negative Höhepunkt eines Spiels, das Kevin Möhwald sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Erst einmal hatte er in Wolfsburg trotz seiner guten Leistung beim 1:1 gegen die Bayern auf der Bank gesetzen. Möhwald soll nach seiner langen Verletzungspause auf keinen Fall zu stark belastet werden, erklärte Trainer Florian Kohfeldt. „Er sollte in der kurzen Woche nicht wieder von Beginn an spielen, das war mit ihm und der medizinischen Abteilung klar besprochen. Er konnte etwa 45 Minuten bis 60 Minuten spielen.“ Da die Wolfsburger in der laufenden Saison mehrmals nach der Pause Probleme offenbart hatten, sollte Möhwald in dieser Phase eingewechselt werden, „um mehr spielerische Akzente reinzubringen“, sagte Kohfeldt.
Nachdem Manuel Mbom jedoch Gefahr lief, die Gelb-Rote Karte zu sehen, kam Möhwald früher als geplant zum Einsatz. In der 32. Minute wurde er eingewechselt, drei Minuten später erzielte er mit einer Kopfball-Bogenlampe den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Dieser schöne Treffer geriet dann allerdings durch seinen Platzverweis in den Hintergrund. „Er hat sich leider ziemlich genau daran gehalten, 45 Minuten zu spielen“, stellte Kohfeldt fest. Genau 48 Minuten stand Möhwald auf dem Platz, ehe er vorzeitig in die Kabine geschickt wurde.
Der Mittelfeldspieler fehlt Werder somit im Heimspiel gegen Stuttgart, kann aber immerhin Kraft tanken für den Endspurt vor Weihnachten mit vier Partien innerhalb von elf Tagen. „Wir müssen solche Belastungsfragen wie bei Kevin Möhwald im Blick behalten, das ist wichtig“, betonte Kohfeldt. „Unser großer Trumpf ist in dieser Saison: Wir haben zwar Verletzungen, aber wir haben keine richtig schweren Verletzungen. Und das sollte auch so bleiben in der nächsten Saisonphase.“
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