
In Bremen war es ein verhältnismäßig ruhiger Transfersommer - nur der Rest der Fußballwelt spielte verrückt: Ablösesummen im dreistelligen Millionenbereich für Topspieler werden zur Norm, Aufsteiger können im großen Stil investieren und die Suche nach Schnäppchen gestaltet sich immer schwieriger. Eine Entwicklung, die Werders Sportchef Frank Baumann klaglos akzeptiert: „Es bringt nichts zu jammern“, hält Baumann im Interview mit der Deichstube fest.
Angesichts der Vielzahl an finanziell bessergestellten Klubs und der sportlichen Realität heutzutage möchte Baumann dennoch realistisch bleiben und Werder zunächst langfristig in der ersten Liga halten. „Das zu sichern, ist schon schwer genug und ein Erfolg“, mahnt Baumann an. Natürlich wolle man irgendwann auch die „Großen“ wieder ärgern - dafür sei aber kontinuierlich gute Arbeit nötig.
Die muss nicht immer mit großen Investitionen verbunden sein. „Das Spannende ist ja, dass selbst Zehn-Millionen-Transfers als unmoralisch gesehen werden, aber wir bei Werder kritisiert werden, wenn wir diese Transfers nicht machen“, bemerkt Baumann. Werder müsse so viel nicht ausgeben, aber eben „schneller und kreativer“ als die Konkurrenz sein - wie bei Max Kruse, Thomas Delaney oder Ludwig Augustinsson.
Davon, die jüngsten Entwicklungen von außen steuern zu wollen, hält Baumann wenig. „Irgendwann reguliert es sich von selbst“, glaubt Werders Sportchef. Auch die aus dem US-Sport bekannten Gehaltsobergrenzen müssten nicht sein: „Ich glaube nicht, dass ein Salary Cap hilfreich ist“. Eine Blase vor dem Platzen sieht Baumann in der Preisentwicklung allerdings nicht - schließlich sei der Fußball faszinierend genug, um sich selbst zu refinanzieren.
Das komplette Interview lesen Sie hier. (cev)
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