
Ersatzbank oder Tribüne – nach seiner abermals schwachen Leistung gegen Union Berlin wird das für Yuya Osako die Frage und Perspektive für den kommenden Spieltag sein. Sollte der Japaner im Spiel bei Bayer 04 Leverkusen draußen sitzen, wäre das jedenfalls keine Überraschung. Mittlerweile ist auch ein Wechsel des Mittelfeldspielers zurück in die Heimat ein Thema, das bei Werder Bremen durchdacht wird. Aber Clemens Fritz, Leiter Profi-Fußball und Scouting, will Osako nicht so leicht aufgeben, glaubt weiter an die Qualität des 30-Jährigen, nimmt ihn aber auch deutlich in die Pflicht.
„Yuya setzt nicht um, was wir von ihm erwarten“, sagt Fritz und bestätigt damit die große Schar an Kritikern, die in Osako einen Flop sehen. Doch ein derart absolutes Urteil fällt Fritz nicht über den Mittelfeldspieler. Das Potenzial sei immer noch vorhanden, aber mit jedem Spiel, in dem Osako nicht zeige, was er zeigen könnte, würde die Situation schwieriger. Ein Kopfproblem sei das, „vieles im Fußball ist Kopfsache“, meint Fritz, der allerdings in den Aussagen über Osakos mentale Stabilität etwas widersprüchlich wird. Einerseits attestiert er ihm, ein „sehr erfahrener Spieler“ zu sein, "der mit Kritik umgehen kann“. Andererseits gelte aber auch: „Yuya setzt sich selbst ein Stück weit zu sehr unter Druck. Er muss wieder zur Lockerheit finden, um ein Mehrwert für unsere Mannschaft zu sein.“
Wie auch immer: Um die Perspektive Startelf nicht vollends einzubüßen, muss Osako in jedem Fall an sich arbeiten. Denn nicht erst seit dem Union-Spiel, das für ihn bereits nach einer Halbzeit beendet war, liegen bei dem zurückhaltenden Profi zwischen Erwartung und Ergebnis Welten. Selbst Fritz ist trotz des grundsätzlichen Vertrauens in Osako klar, dass es so nicht weitergehen kann: „Yuya muss sich die Sicherheit im Training zurückholen. Und wir wollen sehen, dass er das auf den Platz bringt.“
Vielleicht wird er aber kaum noch die Möglichkeit haben, es zeigen zu können. Einen Verkauf von Japans Fußballer des Jahres 2018 schließt Werder explizit nicht aus. „Wenn seriöse Angebote kommen, werden wir uns denen nicht verschließen. Bisher ist es aber ruhig“, so Fritz.
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