
Die Bedingungen sind abgesteckt, entsprechend könnte der Handel beschlossen werden. Oder eben nicht. Doch die Verhandlungen über einen Wechsel Thomas Delaneys zu Borussia Dortmund stocken, beziehungsweise sind aktuell nicht existent. Es herrscht Stille zwischen Bremen und Dortmund. Die Borussia, das lässt sich aus dieser Taktik ableiten, spielt auf Zeit.
Delaney will zu Dortmund, und er will den Wechsel vor Beginn der Weltmeisterschaft glattziehen. Beides hat er Werder mitgeteilt. Werder würde Delaney gehen lassen für eine Ablöse von 25 Millionen Euro plus maximal drei weitere, die erfolgsabhängig gezahlt werden müssten.
Nur was Dortmund will, ist nicht ganz klar. Die Ablöseforderung, die Werder bei Delaney aufgerufen hat, soll für Erstaunen gesorgt haben. Und für das vorläufige Ende der Gespräche. Es bleiben ein paar offene Fragen: Wie sehr will der BVB Delaney? Und wer will ihn: Hans-Joachim Watzke? Michael Zorc? Matthias Sammer? Lucien Favre? Jeder ein bisschen? Aktuell scheint nicht ersichtlich, wer dort das Sagen hat. Beziehungsweise das letzte Wort, falls eines erforderlich ist.
Werder kann es egal sein. Es gibt keinen Grund, von der geforderten Summe abzurücken. Delaney ist eine gestandene Größe in der Bundesliga, verfügt über reichlich Erfahrungen in der Champions League. Und ist Stammspieler in der dänischen Nationalelf, mit der er jetzt die WM spielt. Ein gutes Turnier in Russland ruft weitere Interessenten auf den Plan, ein schlechtes dürfte dagegen kaum Schaden anrichten.
Und dann ist da noch das Geld, über das die Borussia reichlich verfügt. 250 Millionen Euro Transfereinnahmen waren es vergangene Saison, 110 Millionen Euro Ausgaben stehen dagegen. Das wissen die Manager der Klubs, von denen Dortmund Spieler haben möchte. Ob das gerecht ist oder nicht, sei dahingestellt, aber so funktioniert das Geschäft. Dortmund hat selbst davon profitiert, als Barcelona vergangenes Jahr erst 222 Millionen Euro für Neymar einnahm, und dann Dortmunds Ousmane Dembélé als Nachfolger erkoren hatte. 115 Millionen Euro hat der Franzose am Ende gekostet, ein Jahr zuvor hatte der BVB 15 Millionen für ihn gezahlt.
Ein ziemlich gutes Geschäft, und das könnten jetzt auch die Bremer abschließen. Werder sollte hart bleiben in den Verhandlungen. Delaneys Vertrag läuft noch drei weitere Jahre, auch nächstes Jahr wäre ein Verkauf möglich. Kommt der Transfer nicht zustande, würde ein wichtiges Puzzlestück erhalten bleiben, Florian Kohfeldt dürfte sich freuen. Es gibt schlechtere Positionen als die, in der sich Werder gerade befindet.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.