
Einst spielte er für die Spvgg. Greuther Fürth, später auch für Werder Bremen – doch als sich die beiden Ex-Klubs am Dienstag im Achtelfinale des DFB-Pokals duellierten, guckte Thanos Petsos erst gar nicht hin. „Ich war im Entspannungsmodus und habe nicht viel Fußball geschaut“, erklärte der Profi im Podcast mit „Sky Sport Austria“. Übersetzt mag das heißen, dass es ihn nicht mehr interessiert, was in Fürth und Bremen passiert, was auch nachvollziehbar wäre, denn die Zeit des Mittelfeldspielers in Fürth liegt bereits acht Jahre zurück. Und Werder wird im Karriere-Rückblick gewiss nicht seine Lieblingsstation sein.
Nur drei Bundesliga-Einsätze, zweimal ausgeliehen, am Ende aussortiert und als Konsequenz eine halbe Saison lang arbeitslos – das war es, was ihm drei Vertragsjahre bei Werder sportlich eingebracht hatten.
Petsos und Werder – das war einfach nix. Der damalige Sportchef Thomas Eichin hatte ihn 2016 von Rapid Wien geholt, doch Petsos zündete nicht. Erst wurde er an den FC Fulham ausgeliehen, später dann wieder an Rapid. Doch im Sommer 2018 stand der heute 29-Jährige wieder auf der Matte. Werder legte ihm einen Wechsel nahe, machte deutlich, dass es für ihn keine Verwendung gäbe. Doch Petsos blieb, verbrachte das letzte Vertragsjahr im Abseits, fern der Mannschaft. Was ihm nicht gutgetan hat.
Im Podcast beschreibt Petsos die vertragslose Zeit danach mit drastischen Worten. „Ich weiß, dass ich – als ich vereinslos war – betteln musste, um eventuell bei einem Zweit- oder Drittligisten ein Probetraining zu machen. Der Fußball ist so schnelllebig. Da will keiner was von dir wissen, obwohl du fit bist – es war wurscht. Du warst in der Schublade drinnen und hattest keine Chance“, sagt er über die Monate zwischen dem Saisonende 2019 und dem Januar 2020.
Ein halbes Jahr ohne Job – bis die WSG Swarowski Tirol zugriff. Beim aktuellen Fünften der österreichischen Bundesliga hat der viermalige Nationalspieler Griechenlands einen Stammplatz in der Startelf. Es läuft also wieder, wenn auch nicht mehr in Deutschland. Aber egal, meint Petsos: „Wenn ich von der WSG nicht die Chance bekommen hätte, mich wieder so zu entfalten und Spaß am Fußball zu haben, dann wäre ich wahrscheinlich immer noch vereinslos.“
Und auf einmal interessieren sich offenbar auch Clubs für ihn, die vor etwas mehr als einem Jahr nichts von ihm wissen wollten. Weil er wieder raus ist aus der Schublade des vertragslosen Bittstellers. „Jetzt schaut es wieder anders aus, jetzt kommen wieder Vereine, wo man vor einem Jahr keine Chance gehabt hätte. So ist es leider“, erklärt Petsos, der hinter das Kapitel deutsche Bundesliga aber einen Haken gemacht hat: „Ich bin kein Träumer.“
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.