
Jetzt wird es wuchtig für Werder: Mit dem VfL Wolfsburg kommt am Sonnabend die Bundesliga-Mannschaft mit der wohl größten Körperlichkeit ins Weserstadion. Und das liegt nicht allein an Sturm-Riese Wout Weghorst mit seinen 1,97 Meter Körpergröße. Werder-Coach Florian Kohfeldt warnt zwar auch vor dieser Wolfsburger Waffe, aber er verspricht nach den vielen doch sehr defensiven Auftritten in der aktuellen Saison: „Es wird nicht unser Ansatz sein, nur zu verteidigen, sondern wir wollen auch etwas mit dem Ball anfangen.“
Ein Spektakel wie bei der 3:5-Pleite im Hinspiel schwebt ihm dabei allerdings nicht vor, er hat sich die Partie nicht mal mehr angeschaut. „Es war kein gutes Spiel von uns“, lautet seine Erklärung dafür. Außerdem hätten sich beide Teams weiterentwickelt, Vergleiche würden da keinen Sinn ergeben. Der 38-Jährige schaut lieber auf die Aktualität und dabei auf einen Gegner, der sich in Topform befindet und als Tabellendritter von der Champions League träumt. Die große Frage ist: Können sich die Grün-Weißen gegen die Wolfsburger Wucht behaupten?
„Das wird sehr schwierig“, glaubt Kohfeldt. Nicht umsonst sei Wolfsburg „die Mannschaft mit den meisten Sprints der Liga, die eine große Robustheit mitbringt, und auf vielen Positionen über eine sehr gute Körpergröße verfügt“. Genau genommen maß die Wolfsburger Startelf beim 5:0-Sieg gegen Schalke 04 am vergangenen Wochenende im Durchschnitt 1,87 Meter. Doch der 38-Jährige hat sich dagegen längst einen Plan zurechtgelegt, den er zumindest in Ansätzen preisgibt.
Grundsätzlich erwarte er von seiner Mannschaft „die Bereitschaft, sich dieser Körperlichkeit entgegenzustellen, aggressiv in den Zweikämpfen zu sein und sich nicht erdrücken zu lassen“. Mit dem Ball benötige sein Team dafür vor allem eins: „Eine sehr gute Mischung. Wir brauchen eine gute Ballzirkulation, um sie ins Laufen zu bringen, sodass sie gar nicht dazu kommen, ihre Zweikampfstärke auszuspielen. Wir müssen es schaffen, ihr auf starkes Pressing und große Körperlichkeit ausgelegtes Spiel, ins Leere laufen zu lassen.“
Damit das gelingen kann, scheint der Bremer Chefcoach gegen die Wölfe sogar bereit zu sein, sich ein Stück weit von der in dieser Saison so wenig attraktiven, dafür aber kontinuierlich Punkte bringenden defensiven Spielweise zu verabschieden. „Ich erwarte keine Partie, die von gegenseitigem Abtasten geprägt sein wird. Es wird ein temporeiches Spiel mit viel Körperlichkeit, das auch eine gewisse Anzahl an Torchancen produziert“, so der Werder-Trainer. Angesichts des starken Gegners, der gemeinsam mit RB Leipzig die beste Defensive der Liga (nur 21 Gegentore) stellt und überhaupt erst drei Spiele verloren hat (ebenfalls Liga-Spitze), „wäre es aber auch extrem fahrlässig, mit komplett offenem Visier zu spielen.“
Denn klar ist: Oberstes Bremer Ziel bleibt das schnellstmögliche Erreichen des Ligaverbleibs. Mit 30 Punkten steht Werder sehr gut da, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt neun Spieltage vor Schluss stolze neun Zähler. Doch vom vorzeitigen Klassenerhalt will Kohfeldt nichts hören: „Glückwünsche dazu nehmen wir erst bei 40 Punkten entgegen. Diese Marke wollen wir so schnell wie möglich erreichen. Dafür werden wir alles tun. So lange das noch nicht so ist, werden wir extrem wachsam sein.“ Auch gegen den VfL Wolfsburg.
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