
Ein ganz besonderes Werder-Trikot zum 120-jährigen Vereinsbestehen - in mutigen Farben, in limitierter Auflage, dazu mit dem urbremischen Spruch „Wagen un winnen seit 1899“ versehen. Nicht nur für Trikotsammler ist das eine schöne Sache, keine Frage. Der Haken dabei: Das Sondertrikot wurde zwar für die Fans gemacht, doch wirklich an die Fans gedacht wurde bei der ganzen Aktion anscheinend nicht.
Viele Fans mussten sich nämlich am Freitag darüber aufregen, dass sie im Online-Shop kein Trikot bestellen konnten, weil der Server überlastet war. Oder sie mussten sich in die lange Schlange vor dem Fanshop am Weserstadion stellen, ohne zu wissen, ob sie am Ende auch wirklich eines der begehrten Hemden bekamen. Und diejenigen, die leer ausgingen, mussten sich dann später schwarz ärgern über Schwarzmarkthändler, die das Trikot bei Ebay zu dreisten Preisen von bis zu 400 Euro anboten, um sich ihre eigenen Taschen vollzumachen.
Dabei war der reguläre Preis für das Sondertrikot schon hoch genug! 118,99 Euro für ein Jersey sind vieles, aber ganz sicher nicht fanfreundlich. Anders als beim „Lauter Werder“-Konzert und -Sampler geht der Erlös des Sondertrikots auch nicht an karitative Zwecke. Zum Vergleich: Werders kommender Gegner Augsburg brachte im vergangenen Jahr ein limitiertes Sondertrikot auf den Markt, verlangte dafür aber 74,95 Euro. Der 1. FC Köln berücksichtigte beim Design seines Sondertrikots Fanwünsche und druckte das Logo des Hauptsponsors äußerst dezent ab.
Es ginge also anders, doch es funktioniert auch so, das gehört ebenfalls zur Wahrheit. Die Werder-Fans kauften das Trikot – trotz des hohen Preises, trotz all der Widrigkeiten beim Verkauf, trotz des Logos des unbeliebten Hauptsponsors. Innerhalb weniger Stunden waren alle Exemplare weg. Das sagt viel aus über Kommerz und Fußball.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.
|