
Josh Sargent hatte seit einer halben Stunde Feierabend, als die USA gegen Italien das einzige Tor kassierten. Und wer die Zusatzinfo erhält, dass Sargent in der 62. Minute ausgewechselt wurde, der kann ausrechnen: Das junge US-Team stand kurz vor einem wertvollen Unentschieden gegen den viermaligen Weltmeister. Doch die Italiener kamen mit der letzten Aktion des Spiels und dem Tor durch Matteo Politano noch zu einem hochverdienten Sieg.
Im belgischen Genk, wo es aufgrund der Bergbau-Vergangenheit der Region eine große italienische Community gibt, machte Werders Sturm-Hoffnung Sargent sein sechstes Länderspiel. Der Youngster durfte sich über seinen dritten Einsatz von Beginn an freuen. In der jüngsten Startelf der Neuzeit, wie der US-Verband stolz festhielt, bildete Sargent gemeinsam mit Christian Pulisic von Borussia Dortmund das Angriffsduo im 3-5-2-System. Die meiste Zeit jedoch waren die beiden die vordersten Verteidiger in einer US-Mannschaft, die erst nach einer Viertelstunde mal in den Strafraum vordrang: Pulisic flankte, aber ein Italiener klärte souverän vor Sargent. Der ging immerhin mit einem schmutzigen Trikot in die Kabine, nachdem er sich stark gegen zwei Gegner durchgesetzt hatte – allerdings an der Seitenlinie im Niemandsland des Spielfeldes.
Erst nach der Pause machte Sargent zweimal auf sich aufmerksam. Mit einem schnellen Antritt zog er ein taktisches Foul und eine Gelbe Karte. Kurz darauf rutschte er bei einem aussichtsreichen Konter weg, womit das Gefahrenpotenzial verpuffte. Nach einer guten Stunde machte Sargent Platz für Bobby Wood von Hannover 96 und sah von der Bank die einzige richtig gute Chance seiner Mannschaft: Italiens Keeper Salvatore Sirigu entschärfte den Kopfball von Innenverteidiger Walker Zimmerman.
Als die USA sich – wie schon im Sommer gegen den späteren Weltmeister Frankreich – langsam mit einem Achtungserfolg anfreunden konnten, nutzte Italien die letzte von zahlreichen Möglichkeiten. Bester Amerikaner war Torwart Ethan Horvath. „Wir haben viel verteidigt, und natürlich müssen wir es in der letzten Minute zu Ende verteidigen“, sagte Sargent, dessen Team nur auf 27 Prozent Ballbesitz kam, im Gespräch mit Mein Werder. „Das haben wir uns definitiv selbst zuzuschreiben, wir hätten es über die Runden bringen müssen.“
Am Donnerstag wird Sargent wieder zu den Werder Profis stoßen – und spätestens am Samstag erfahren, ob er mit der ersten Mannschaft nach Freiburg reist oder mit der U23 zum kleinen Derby beim Regionalliga-Team des Hamburger SV.
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