
Nie waren die Töpfe so gut gefüllt wie in diesem Jahr - und nie war die Verteilung der Gelder so kompliziert. Der "Kicker" bringt nun Licht ins Dunkel und erklärt den neuen, bis zur Saison 2020/2021 gültigen Schlüssel, nach dem die gut 1,2 Milliarden Euro aus dem Fernsehvertrag verteilt werden.
Die Erlöse setzen sich aus drei Bereichen zusammen: In der kommenden Spielzeit gehen 968 Millionen Euro aus der nationalen Vermarktung der Übertragungsrechte an die Vereine, 208 Millionen Euro aus der internationalen Vermarktung und 32 Millionen Euro aus Gruppenvermarktung sowie Ligasponsoring.
Wie viel jeder Klub von den nationalen Geldern bekommt, hängt von vier Faktoren ab: Bestand, Nachhaltigkeit, Nachwuchs und Wettbewerb. Der Bereich Bestand macht 70 Prozent der nationalen Gelder aus, die Ausschüttungshöhe an die Vereine basiert auf der Fünfjahreswertung.
Errechnet wird eine Tabelle nach den gewichteten Endplatzierungen in den vergangenen fünf Spielzeiten. Führender in dieser Wertung ist logischerweise der deutsche Rekordmeister FC Bayern, der in den vergangen fünf Jahren den Titel holte. Werder rangiert hier, wie auch insgesamt mit Blick auf den nationalen Geldtopf, ligaintern auf Platz zwölf.
Auch die zweitgrößte Säule des Verteilers, die unter dem Begriff "Wettbewerb" firmiert und 23 Prozent der Gelder umfasst, funktioniert im Grunde nach demselben Prinzip: Neu ist hier lediglich, dass nicht wie in der alten Fünfjahreswertung erste und zweite Liga in zwei separate Töpfe geteilt werden, sondern eine gemeinsame Tabelle für alle 36 Vereine erstellt wird. Das ändert in dieser Spielzeit nichts an den Platzierungen, hilft allerdings dabei, die Einnahmensunterschiede zwischen den beiden Spielklassen nicht noch weiter auseinanderklaffen zu lassen.
Werder verdient an der Kategorie Nachhaltigkeit
Mit fünf Prozent der Einnahmen entfällt schließlich ein kleines Taschengeld auch auf die Nachhaltigkeit - diese meint effektiv eine 20-Jahres-Wertung, die die Endplatzierungen seit der Saison 1997/1998 verrechnet. Zumindest in dieser Kategorie gelingt Werder ein achtbarer fünfter Platz.
Die letzten etwa zwei Prozent der Gelder sollen für gute Jugendarbeit verteilt werden: Am Ende der Saison werden die Einsatzminuten lokal ausgebildeter U23-Spieler aufgerechnet, um eine vierte und letzte Rangliste zu erstellen.
Die Verteilung der internationalen Gelder funktioniert etwas simpler: Zunächst erhält jeder Bundesligist einen Solidarbetrag von etwa 2,8 Millionen Euro. Dazu kommen Einnahmen nach Leistung (auf Basis der bekannten Fünfjahreswertung) und Nachhaltigkeit (hier sind die letzten zehn Saisons entscheidend). Letztgenannte Kategorie ist eine Neuerung, von der auch Werder profitiert: Die Saisons von 2007/2008 bis 2010/2011, in denen Werder noch europäisch vertreten war, fließen in diese Wertung mit ein.
Die letzte Millionensumme erhält Werder aus der Gruppenvermarktung der Liga beispielsweise für Videospiele sowie für das ligaumfassende Sponsoring.
Werders Einnahmen aus den Fernsehgeldern in Zahlen:
Bestand: 28,6 Millionen Euro
Wettbewerb: 9,6 Millionen Euro
Nachhaltigkeit national: 2,6 Millionen Euro
Nachwuchs: noch nicht festgesetzt
Gruppenvermarktung: 1,3 Millionen Euro
Solidarbetrag: 2,8 Millionen Euro
Leistung: /
Nachhaltigkeit (international): 3 Millionen Euro
Summe Fernsehgelder: ~48 Millionen Euro
Den kompletten Verteilerschlüssel mitsamt der Zahlen für alle Vereine lesen Sie im aktuellen "Kicker". (fel/cev)
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.