
Keine Frage: Sollte Ludwig Augustinsson für das Heimspiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) ausfallen, wäre das eine schlechte Nachricht für Werder Bremen. Immerhin ist der Linksverteidiger, der das Training am Mittwoch wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel hatte abbrechen müssen, mit vier Assists der Top-Vorlagengeber des Teams. Werder-Trainer Florian Kohfeldt sieht seine Mannschaft – wenn es denn sein muss – aber auch ohne den Schweden gut gewappnet, was vor allem an einem Mann liegt: Felix Agu.
Sollte Augustinsson passen müssen, würde der 21-Jährige in die Startelf rücken. Bauchschmerzen hätte Kohfeldt dabei nicht, im Gegenteil. „Körperlich und was mein Vertrauen in ihn betrifft, ist es auf jeden Fall möglich, dass er Ludwig ersetzt“, sagte der Coach – und verriet, dass Agu einer seiner Lieblingsschüler bei Werder ist. „Felix wird von allen jungen Spielern, die wir haben, von mir mit am höchsten geschätzt. Ich sehe ihn ihm wirklich sehr viel Potenzial“, sagte Kohfeldt und sorgte mit dieser Aussage durchaus für etwas Verwunderung, denn normalerweise verkneift sich der 38-Jährige öffentliche Wertungen seiner Nachwuchsspieler. Von Agu ist er nach dessen ersten Monaten in Bremen aber mehr als angetan.
„Der Eindruck, den ich bisher von ihm gewinnen konnte, ist ein sehr positiver“, sagte Kohfeldt, dem es fast ein bisschen leid zu tun scheint, dass der Neuzugang vom VfL Osnabrück bisher so wenig spielen konnte. Gerade einmal 91 Minuten, verteilt auf drei Bundesliga-Kurzeinsätze, hat Agu bisher gesammelt. Das liegt zum einen natürlich daran, dass ihn eine Covid-Erkrankung von Mitte Oktober bis Anfang November außer Gefecht gesetzt hatte und er sich im Anschluss daran Stück für Stück zur alten körperlichen Fitness zurückkämpfen musste. Zum anderen liegt es aber auch an der starken Konkurrenz auf den defensiven Außenpositionen.
„Felix leidet ein bisschen darunter, dass er mit Theodor Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson zwei absolut gestandene Bundesligaspieler vor sich hat, die eine gewisse Qualität garantieren“, sagte Kohfeldt – und erklärte, warum Werder auf diese Qualität nicht verzichten kann: „Das brauchen wir in unserer Situation, in der wir um Stabilität in der Liga ringen. Deshalb ist es schwieriger, Felix einfach mal zu bringen, als es zum Beispiel im Sturm oder im Mittelfeld der Fall wäre.“ Ohne die Covid-Erkrankung, das hielt Kohfeldt ausdrücklich fest, hätte Agu schon deutlich mehr gespielt, weil auch Augustinsson im Zeitraum von Mitte Oktober bis Anfang November verletzt gefehlt hatte.
Sollte Agu nun gegen Augsburg zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga kommen – Werder müsste sich auf einen anderen Stil hinten links einstellen. „Er hat ein anderes Stärken-Schwächen-Profil als Ludwig“, sagte Kohfeldt und zählte auf: „Felix ist deutlich schneller, seine Flanken, gerade mit dem linken Fuß, haben aber mit Sicherheit nicht die Qualität, wie die von Ludwig sie haben.“ Dieses Element würde also etwas verloren gehen, „dafür würden wir mit Felix aber mehr Tiefe gewinnen.“
Klar ist: Egal, wer am Samstag spielt – an der Hierarchie hinten links ändert sich nichts. „Wenn beide fit sind, hat Ludwig die Nase vorn“, betonte Kohfeldt, versäumte es aber auch in diesem Zusammenhang nicht, Agu noch einmal ein dickes Lob mit auf den Weg zu geben: „Mein Vertrauen in ihn ist groß, und sein Potenzial ist es auch.“
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