
Die beiden Finnen trennten nur ein paar Meter, als sie im Medienbereich der Frankfurter Commerzbank-Arena vor die Journalisten traten, aber gefühlsmäßig lagen Welten zwischen ihnen. Auf der einen Seite war da Niklas Moisander, der Finne im Trikot des SV Werder, der zwar zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Bundesligaspiel getroffen hatte, am Ende aber eine 1:2-Niederlage erklären musste. Und auf der anderen Seite stand da Lukas Hradecky, der Finne im Trikot von Eintracht Frankfurt, dem nach dem späten Siegtreffer seiner Mannschaft ganz offensichtlich zum Spaßen war. Als Hradecky nämlich auf seine zahlreichen Glanztaten gegen Werder angesprochen wurde, antwortete der 27-Jährige bloß: „Die eine Hälfte sind Reflexe, die zweite Hälfte ist Glück, und die dritte Hälfte sind geschlossene Augen."
Das ist, rein mathematisch betrachtet, natürlich Quatsch, aber immerhin hatte Hradecky die Lacher auf seiner Seite. Moisander hingegen war so gar nicht zum Lachen, als er den Ausgang der Partie am Freitagabend analysieren sollte. „Es ist sehr enttäuschend“, sagte Werders Innenverteidiger bloß, als er auf sein letztlich bedeutungsloses Tor angesprochen wurde. 36 Spiele hatte er darauf warten müssen, im Interview mit MEIN WERDER hatte er erst vor kurzem angekündigt, endlich treffen zu wollen, um Werder wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Und nun das. „Ich hatte auf dem Platz wirklich das Gefühl, dass wir dieses Spiel hätten gewinnen können“, sagte Moisander, „und wir wollten dieses Spiel auch unbedingt gewinnen, um mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause zu gehen.“
Stattdessen reist Moisander jetzt mit einer Niederlage im Gepäck zur finnischen Nationalmannschaft, mit der er am 9. November auf Estland trifft. Aus der Partie gegen Frankfurt nimmt er trotzdem einige positive Eindrücke mit. „Wir haben eines unserer besten Spiele in dieser Saison gemacht“, sagte Moisander, „wir haben mehr Torchancen kreiert als in den vorherigen Spielen, waren aggressiv, haben den Gegner in Schwierigkeiten gebracht. Mentalität und Einsatz haben gestimmt. Diesen Weg müssen wir fortsetzen.“ Das habe er nach dem Abpfiff auch den Mannschaftkollegen gesagt, „aber es hätte mental schon einen großen Unterschied gemacht, wenn wir dieses Spiel wenigstens nicht verloren hätten.“
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