
Knapp zwei Monate ist es her, da verkündete Werders Geschäftsführung auf der Mitgliederversammlung die finanziellen Ziele der nächsten Jahre. Keine Verluste und eine schrittweise Erhöhung des Eigenkapitals, das klang nach einem soliden hanseatischen Wirtschaften. Diesen Plan haben Geschäftsführung und Aufsichtsrat nun einvernehmlich kurzerhand über Bord geworfen. Werder geht jetzt volles Risiko.
Lange sahen die Bremer Bosse dem hilflosen Treiben Alexander Nouris zu. Und wann immer Verstärkungen in der Winterpause Thema waren, blieb Frank Baumann in seinen Aussagen vage. Der Markt werde sondiert, das Vertrauen in den aktuellen Kader sei aber groß. Zupackend oder angriffslustig klang Baumann dabei nicht. Eher zurückhaltend, zögerlich.
Nur zwei Punkte aus drei Spielen
Nun sind drei Spiele der Rückrunde gespielt und Werder hat von neun möglichen nur zwei Punkte gewonnen. Diese Bilanz dürfte den Blick auf die prekäre Situation verändert haben. Die Angst, am Ende der Saison nicht mehr zum Kreis der besten Fußballklubs des Landes zu gehören, hat sich im Januar merklich vergrößert. Und damit die Bereitschaft, das finanzielle Risiko zu erhöhen.
Möglich wurden dadurch die Transfers von Milot Rashica, der für acht Millionen Euro von Vitesse Arnheim kommt. Und von Sebastian Langkamp, den Berlin für knapp drei Millionen Euro ziehen ließ. Ein Haufen Geld, der nicht – wie sonst üblich – durch Verkäufe gegenfinanziert ist. Das soll im Sommer geschehen, wenn Spieler wie Delaney, Augustinsson oder Pavlenka zu Geld gemacht werden könnten. Eine Garantie, dass es klappt, gibt es jedoch nicht. Es bleibt ein Risiko.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.