
Kanada ist mit knapp 10 Millionen Quadratkilometer das zweitgrößte Land der Erde und ist damit fast 28-mal so groß wie Deutschland. Mit nur 36,5 Millionen Einwohnern wohnen nur rund vier Menschen auf einen Quadratkilometer. Der Staat Kanada ist noch vergleichsweise jung, denn er wurde erst am 10. Februar 1841 gegründet.
Am 17. April 1982 hat Kanada mit dem „Canada Act“ vollkommene Unabhängigkeit erlangt. Damit wurden sämtliche verfassungsrechtliche Bindungen Kanadas an das Vereinigte Königreich abgeschafft. Fünf Jahre vor diesem geschichtsträchtigen Datum kam Paul Andrew Stalteri zur Welt – um genauer zu sein, am 18. Oktober 1977 in Etobicoke, einem Stadtteil von Toronto. Der frühere Werderaner hat guyanische Wurzeln mütterlicherseits sowie italienische väterlicherseits.
In einem Interview mit dem Worum-Blog im April 2013 räumte er ein, dass er als Kind zwar Interesse am Eishockey, dem kanadischen Volkssport, hatte, sich jedoch für den Fußball entscheiden musste, weil die Eishockey-Ausrüstung zu teuer gewesen sei. Dazu kam, dass er noch zwei Brüder hatte, die ebenfalls Eishockey hätten spielen wollen.
In der Jugend fing Stalteri dann an, bei den Malton Bullets zu spielen. Später spielte er für die Clemson University, einer staatlichen Universität im US-Bundesstaat South Carolina. 1997 war Toronto Lynx für den Kanadier die erste Station im Herren-Fußball. Von dort aus ging es noch im selben Jahr nach Bremen.
Durch die Empfehlungen eines Werder-Scouts durfte Stalteri 1997 ein zweiwöchiges Probetraining bei Werders Amateur-Mannschaft absolvieren. Dies führte zu einem Profivertrag für den ersten und bislang einzigen Kanadier im Werder-Trikot. Der damalige Trainer der Werder-Amateure, ein gewisser Thomas Schaaf, ließ Stalteri in seinem Brinkumer Eigenheim wohnen, bis der damals 20-Jährige ein Apartment in Stadionnähe fand.
Ob wohl Schaaf den Kanadier sehr lobte – er habe „rechts wie links eine gute Technik“ –, dauerte es noch knapp drei Jahre, bis Stalteri erstmals für die Profis in der Bundesliga auflaufen durfte. Am 12. August 2000 durfte der Kanadier dann am ersten Spieltag beim 3:1-Sieg gegen Energie Cottbus als Rechtsaußen neben Marco Bode und Claudio Pizarro ran und erzielte prompt sein erstes von insgesamt sechs Bundesliga-Toren. Es war in der 34. Spielminute, als Stalteri nach Skripnik-Vorlage die Führung von Cottbus ausglich.
Seine größten Erfolge sollte Stalteri in der Saison 2003/04 feiern, als er mit Werder Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger wurde. Bis auf die Partie am 20. Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern, die er durch eine Gelbsperre verpasste, absolvierte Stalteri jede Partie in der Bundesliga. Dabei kam er häufig als Linksverteidiger und später auch einige Spiele als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Der Kanadier erzielte zwei Tore und legte einen Treffer auf.
Auch die sechs Partien im DFB-Pokal absolvierte der Kanadier, wobei er sich beim 3:2-Sieg im Viertelfinale bei Greuther Fürth sogar in die Torschützenliste eintrug. Insgesamt stand Stalteri 151-mal in der Bundesliga für Werder auf dem Platz. Dazu kommen acht Einsätze in der Champions League, neun im UEFA-Cup sowie 20 im DFB-Pokal.
2005 kehrte Stalteri Werder den Rücken und schloss sich Tottenham an, mit denen er 2008 den Ligapokal gewann. Im Winter kehrte er in die Bundesliga zurück und spielte noch 19-mal für Borussia Mönchengladbach, bevor er 2011 seine Karriere beendete.
In seinen Profi-Jahren zwischen 1997 und 2010 sammelte Stalteri 84 Länderspieleinsätze (sieben Tore), mit denen er bis 2015 Rekordnationalspieler des Landes war und weshalb er 2017 in die kanadische „Soccer Hall of Fame“ aufgenommen wurde. Als Rekordnationalspieler löste ihn Julian de Guzman, der in Deutschland für Saarbrücken und Hannover spielte, 2015 ab. Zuletzt war Stalteri U17-Trainer der kanadischen Nationalmannschaft. Momentan hat der 41-jährige Ex-Werder-Star, der öfters bei Traditions-Hallenturnieren für die Bremer aufläuft, keine Funktion im Fußball.
In Kanada spielte Stalteri nie für einen Profi-Verein. Viel Auswahl gibt und gab es da allerdings auch nicht. Heute spielen mit dem Toronto FC, Montreal Impact und den Vancouver Whitecaps nur drei Teams in der Major League Soccer, in der auch – oder besser vor allem – gegen US-amerikanische Teams um den Meistertitel gespielt wird.
Dass Fußball in Kanada in Sachen Sport nicht die allerhöchste Beliebtheit genießt, spiegelt auch der mangelnde Erfolg der Nationalmannschaft wider. Erst einmal nahm das Land an einer Weltmeisterschaft teil – 1986 in Mexiko. Dort unterlag das Team allerdings Frankreich (0:1), Ungarn (0:2) und der Sowjetunion (0:2). Viel beliebter ist in Kanada Eishockey, wo das Land wiederum 26 Weltmeister-Titel vorweisen kann.
Einwohner Kanadas: 36,5 Millionen (Stand 2017)
Fläche Südkoreas: 9.984.670 km² (Deutschland: 357.386 km²)
Höchste Liga: Major League Soccer (zusammen mit den USA)
Rekordmeister: Toronto FC (ein MLS-Titel, 2017)
Bekannteste Fußballer: Paul Stalteri, Julian de Guzman
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.