
Am Donnerstag war es wieder so, am Freitag ebenfalls: Werder hat trainiert und niemand hat davon etwas mitbekommen. In den vergangenen Wochen hat Florian Kohfeldt seine Einheiten gern vor den Blicken der Öffentlichkeit geschützt, im Stadioninneren oder aber auf Platz 11 wurde heimlich geübt. Gefühlt sind diese Geheimtrainings häufiger geworden, seitdem es tabellarisch nicht ganz so rosig aussieht, doch einen Trend dazu verspürt Werders Coach nach eigenem Bekunden nicht. „Es variiert zwischen ein- und zweimal die Woche“, sagte er am Freitag und betonte die Wichtigkeit seines Handelns. „Als Trainer müsste ich eigentlich jede Einheit nicht-öffentlich machen. Jede.“
Der Hauptgrund dafür liegt auf der Hand: Spione der nächsten Gegner hätten bei durchgängig freiem Blick aufs Geschehen nicht allzu viele Schwierigkeiten, sich die Details der Bremer Arbeit einzuprägen. Doch genau das wollen die Verantwortlichen bei Werder natürlich verhindern. „Es macht aber aus verschiedenen Aspekten einfach überhaupt keinen Sinn, öffentlich zu trainieren. Das Coaching ist teilweise anders, weil du natürlich weißt, dass die Journalisten zuhören“, sagte Kohfeldt schmunzelnd und ergänzte: „Das ist ja auch nichts Schlimmes und legitim.“ Nichtsdestotrotz lässt sich ein Trainer bei seinen Anweisungen natürlich nur ungern belauschen. „Auch taktische Dinge muss man viel besser verstecken und kann sie nicht so offen ansprechen oder trainieren“, sagte Kohfeldt.
Wenn das stille Arbeiten aber so wichtig ist, warum verbarrikadieren sich die Bremer Profis nicht komplett? „Ich finde, dass es gerade zu unserem Verein dazugehört, dass eine gewisse Anfassbarkeit da ist und wir uns nicht verstecken“, sagte Florian Kohfeldt. „Deshalb müssen wir teilweise geheim trainieren, weil es sonst schwierig wird in der Spielvorbereitung, aber wir versuchen wirklich, es auf einem Minimum zu halten. Uns ist der Kontakt nach draußen sehr wichtig. Das sage ich nicht nur für die Fans, sondern weil ich auch der Überzeugung bin, dass es für die Jungs wichtig ist, diese Atmosphäre zu spüren und sich nicht nur in der Kabine zu verstecken.“ Und genau aus diesem Grund schickte der 37-Jährige auch ein Versprechen in puncto Geheimtraining hinterher: „Ich kann es ausschließen, dass es häufiger wird. Vielleicht in absoluten Ausnahmefällen, aber das ist auf jeden Fall nicht der Plan.“
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