Es ist eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Als Florian Kohfeldt Werders Bundesliga-Team im vergangenen November übernahm, befand sich die Mannschaft in akuter Abstiegsnot. Kein Sieg, zu wenige Punkte – die Bremer drohten nach 1980 zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Gang in die 2. Bundesliga antreten zu müssen. Seither ist viel passiert. Exakt 18 Ligapartien später ist Werder bis auf Rang zwölf gekraxelt. Nicht irgendwie, sondern mit zum Teil begeisternden Leistungen.
Vater des Erfolges ist zweifelsfrei – auch wenn er das selbst am wenigsten so sagen würde – Florian Kohfeldt. Das weiß auch der Verein. Und genau deshalb haben die Verantwortlichen gehandelt. Für drei weitere Jahre binden sie Kohfeldt an den Klub – ebenso wie die beiden Co-Trainer Thomas Horsch und Tim Borowski.
Ähnlich – und doch anders
Spötter könnten nun entgegnen, dass sich Geschichte somit erneut wiederhole. Bereits Viktor Skripnik war als vorheriger U23-Trainer nach einem geglückten Klassenerhalt mit einem neuen Vertrag ausgestattet worden, musste dann aber wegen anhaltender Erfolglosigkeit kurze Zeit später gehen. Ähnlich erging es dessen Nachfolger Alexander Nouri, der nach einer famosen Rückrunde im Vorjahr ebenfalls einen neuen, besser dotierten Kontrakt unterzeichnete. Im Spätherbst war dann auch seine Amtszeit schon wieder vorbei.
Doch dieses Mal scheint alles anders zu sein. Während Skripnik, unter dem Kohfeldt bereits als Assistent arbeitete, und Nouri jeweils einen Vertrag über zwei Jahre erhielten, wurde der aktuelle Cheftrainer sogar für deren drei gebunden. Einerseits eine Geste der Bestätigung für die Arbeit des gebürtigen Siegeners, der in Delmenhorst vor den Toren Bremens aufwuchs. Andererseits sendet Werder so ein klares Signal an die Konkurrenz, dass Florian Kohfeldt nicht so schnell auf dem Trainermarkt zu finden sein wird. Oder wenn, dann nur für einen sehr hohen Preis.
Trainer bei Werder seit 2006
Echte Abwanderungsgedanken hatte Kohfeldt allerdings ohnehin nicht gehegt. Erst kürzlich hatte er in einem Fernseh-Interview betont, gerne weiter mit dieser Mannschaft arbeiten zu wollen – sofern der Verein dies auch wolle. Und der will. Die Führungsetage der Bremer scheint sich sicher zu sein, dass der Coach etwas aufbauen, etwas Langfristiges schaffen kann.
Florian Kohfeldt war als Torhüter zwischen 2001 und 2009 für Werders dritte Mannschaft aktiv, ab 2006 trainierte er zudem zahlreiche Nachwuchs-Mannschaften des Vereins. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium der Sport- und Gesundheitswissenschaften in Bremen bestand er 2015 die DFB-Ausbildung zum Fußball-Lehrer als Jahrgangsbester. Über die U23 und das Bundesliga-Intermezzo als Co-Trainer von Viktor Skripnik führte sein Weg im vergangenen Jahr schließlich zu den Werder-Profis.
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@sweetwater, was meinen Sie? Ist doch gut, oder?
Das haben Sie leider völlig falsch in Erinnerung, da stimmt bedauerlicherweise irgendetwas
mit Ihrem Gedächtnis nicht.
Aber machen Sie sich keine Sorgen, das geht vielen so.
Ohne Not 3 lange Jahre, Werder`s Lernresistenz ist unschlagbar.
Die Gehaltsliste wird länger als der Jakobsweg. Erst Herr Dutt, dann Herr Skripnik, anschließend Herr Nouri (jener, der noch vor einem Jahr bei den Foristen als Messias gehandelt wurde und heute fast als unbekannt glit) und jetzt Überflieger Kohfeldt.
Statt einen erfahrenen Mann zu verpflichten, schießt Werder lieber mit Schrot, in der Hoffnung, irgendwann mal zu treffen.
Sollte das wieder einmal schiefgehen, steht bestimmt der nächste Werderaner als Heilsbringer in den Startlöchern...und irgendwann fängt die Endlosschleife wieder bei Herrn Schaaf an.
Kann bei dieser Nachricht nicht weiter verfassen, werde heftigst von Weinkrämpfen geschüttelt...
Was passiert wenn im Herbst wieder die Werderdepression kommt und man sich wieder hoffnungslos im Keller befindet? FK dann entlassen und bis 2021 bezahlen? Daher bitte Option um vorzeitig das Vertragsverhältnis beenden zu können!
Ihnen ist schon klar, dass es Optionen und Klauseln nur für beide Seiten gibt? Auch Kohfeldt wird einen Berater haben der darauf achtet, dass sein Mandant nicht übervorteilt wird.
Jetzt, wo das auch geklärt ist, mit Volldampf in die restlichen Spiele. 45 Punkte, das Ergebnis der letzten Saison müssen das nächste Ziel sein.
Warum sollen Trainer schlechter gestellt werden als wechselunwillige Spieler, die meistens noch mehr verdienen und ihren Vertrag auf der Tribüne aussitzen? Del Haye bei Bayern ist mein Musterbeispiel dafür.
Kohfeldt sehe ich durchaus in der Position solche Klauseln abzulehnen.
@Johnny_Lawrence:
Ich finde es auch sehr bemerkenswert, dass Sie die Trainerstelle von Kohfeldt bzw. die Vertragsgestaltung mit der von Ancelotti bei Bayern vergleichen. Ein Ancelotti hat bei Bayern pro Saison wahrscheinlich um die 10 Mio. oder noch mehr verdient.
Der Trainer ist wie immer die ärmste Sau wenn es mal nicht läuft. Verträge werden in der Regel von Beratern ausgehandelt.
Es wird auch gute Gründe geben, warum bereits vor der Verlängerung zwei Bundesligisten bei Kohfeldt Interesse angemeldet hatten.
Wie man einmal hier oder in der Kreiszeitung lesen konnte, ist es angeblich bei Skripnik und Nouri so vertraglich geregelt, dass bei einer vorzeitigen Entlassung nicht mehr das volle, sondern nur noch das halbe Gehalt über die restliche Vertragslaufzeit weitergezahlt wird.
Im Gegensatz zu einem Flop-Transfer (Ablöse plus Gehalt) (z. B. Elia oder Obraniak) sind das dann fast noch Peanuts!
www.weser-kurier.de/youtube-detailseite_ytplid,UUK2MZ3UqaaCE5jytYrv6IVQ_ytvid,WTREVllvUFlES1E%2C.html
Kohfeldt ohne 'l' verlangt beim Chef mehr Geld und mittelfristige Sicherheit für seine bis dahin erfolgreiche Arbeit und hat auch das Interesse andereer Clubs geweckt.
Ein ganz normaler Vorgang in diesem Geschäft mit eher moderanten Summen, gut für beide Seiten. Viel wichtiger ist der Kader, wer bleibt dort und wer muss neu eingebaut werden. Auch hierbei scheint mir Kohfeldt der richtige Mann zu sein, der es versteht die einzelnen Spieler und die Mannschaft besser zu machen.
Die Unterschiede sind erheblich, auch zu Nouri, Schaafbewunderer VS war für mich eh immer eine andere Kategorie, eine kleine Siegesserie und Schluss. Die Struktur, die Kohfeldt der Mannschaft vor allem im Aufbau- und Angriffsspiel vermittelt hat, gab es bei Nouri so nicht, ohne da irgendwas schmälern zu wollen, aber es war "nur" ein Agieren aus der Abwehr bei ihm. Kohfeldt ist eine andere Liga, und wird auch von vielen schon so gesehen, der lässt Rashica nach seinem überragenden Spiel gegen Köln anschließend draußen - und behält Recht damit, ähnlich bei anderen Spielern, er hält an den richtigen fest und verbessert nahezu jeden. Das hat schon was von einem großen Trainer, den muss man binden, am besten "festnageln"-:). Und wenn man jetzt wegen der Fehler bei VS und Nouri nicht gehandelt hätte, hätten es andere. Sammer, der ja geradezu geschwärmt hat von FK wie auch Didi Hamann, ist jetzt wieder beim BVB, Hecking bringt es in Gladbach nicht usw. usf...
Warum auch soll wieder das Gleiche passieren wie mit Nouri. Was hat Kohfeldt mit den Fehlern der Vergangenheit zu tun, das ist doch albern. Also seine Assistenten wollte er schon mal alle behalten, und er wird in der neuen Saison plötzlich nicht nur noch mauern, da halte ich jede Wette dagegen. Aber Fehler wird er auch machen, wie jeder Trainer, und irgendwann muss er auch mal aus einem Tief rausführen. Doch auch das ist ihm zuzutrauen, weshalb denn nicht.
Ich wiederhole mich: Wir haben endlich wieder eine gute Zeit vor uns, wir haben den Sch... endlich hinter uns. Endlich.
Warum denn irgendwann? Er hat Werder auf Platz 18 übernommen. :-)
Wenn alles was wir bisher gesehen haben nicht "aus dem Tief rausführen" ist, dann weiss ich auch nicht. Gerade im Tief hat er sich dieses Jahr mehr als bewiesen.
So einfach ist es nicht. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein Tief besteht, wenn ein Trainer anfängt, oder ob er selbst eine Mannschaft in dieses Tief hineingeführt hat.
Ja und nein ! Natürlich hat Werder das Saisontief mit Ihm überwunden. Nun sind aber auch mit dem Wechsel des Trainers immer mehr Verletzte wieder da gewesen, die vorher schmerzlich gefehlt haben. Dieses Fehlen einiger Stammspieler war wohl die Ursache für den von Nouri eingeleiteten Angstfussball. Das hat Kohfeldt sofort geändert und das mit Erfolg.
Nun muss er aber mal in der nächsten Saison am 10 Spieltag auch mindestens auf Platz 8 stehen und dann können wir sagen. Der Junge hat es drauf und verdient sein Geld.
Ja und nein ! Natürlich hat Werder das Saisontief mit Ihm überwunden. Nun sind aber auch mit dem Wechsel des Trainers immer mehr Verletzte wieder da gewesen, die vorher schmerzlich gefehlt haben. Dieses Fehlen einiger Stammspieler war wohl die Ursache für den von Nouri eingeleiteten Angstfussball. Das hat Kohfeldt sofort geändert und das mit Erfolg.
Nun muss er aber mal in der nächsten Saison am 10 Spieltag auch mindestens auf Platz 8 stehen und dann können wir sagen. Der Junge hat es drauf und verdient sein Geld.
Es ging nur um die Aussage "und irgendwann muss er auch mal aus einem Tief rausführen." was er nachweislich bisher geschafft hat.
Es ging nur um die Aussage "und irgendwann muss er auch mal aus einem Tief rausführen." was er nachweislich bisher geschafft hat.
@seema
Nun schmäler mal seine Leistung nicht. Das haben durchschnittliche Trainer auch schon oft geschafft, wenn sie neu waren. Wenn es dann nicht mehr lief, war Ende.
Du solltest wenigstens darauf hinweisen, wie er das geschafft hat, nämlich mit strukturiertem Angriffsfußball aus der Abstiegszone raus, gegen die derzeitigen Trends zu Sicherheit und Vorsicht. Das ist es wohl auch, was ihm zu so großer Anerkennung verhilft.
Im Grunde war dem Tweet von @wolfgramm ganz oben kein Wort hinzuzufügen.
Das haben Sie leider völlig falsch in Erinnerung, da stimmt bedauerlicherweise irgendetwas
mit Ihrem Gedächtnis nicht.
Aber machen Sie sich keine Sorgen, das geht vielen so.
@elfotografo
Sehr schön!
>
>Das haben Sie leider völlig falsch in Erinnerung, da stimmt bedauerlicherweise irgendetwas
>mit Ihrem Gedächtnis nicht.
>
>Aber machen Sie sich keine Sorgen, das geht vielen so.
@elfotografo
Sehr schön!
Merci ! ;-)