
Auf einmal ging die Tür auf für Jiri Pavlenka. Weil sein Heimatland Tschechien plötzlich vom Robert-Koch-Institut vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet herabgestuft worden ist, hätte der Keeper des SV Werder doch noch am WM-Qualifikationsspiel gegen Belgien am Samstagabend teilnehmen können. Eine nachfolgende Quarantäne von 14 Tagen hätte er nicht mehr zu erwarten gehabt. Doch weil die Entwicklung am Freitagabend ziemlich kurzfristig kam, ist Pavlenka – wie drei andere tschechische Bundesliga-Profis auch – nicht Hals über Kopf nach Prag gereist und wird dementsprechend am Samstagabend auch nicht im Aufgebot der Tschechen stehen.
Pavlenka, der am Mittwoch beim 6:2-Sieg über Estland (Spielort: Lublin, Polen) im tschechischen Tor gestanden hatte, hält sich derzeit in Bremen auf, wo er individuell und von allen anderen Spielern abgeschirmt mit Torwarttrainer Christian Vander arbeitet. Am Montag wird Pavlenka nach Wales fliegen, wo am Dienstag ein weiteres WM-Qualifikationsspiel ansteht.
Am Freitagabend war aber noch diskutiert worden, ob Pavlenka sowie die Kollegen Patrik Schick (Bayer Leverkusen), Vladimir Darida (Hertha BSC) und Pavel Kaderabek (1899 Hoffenheim) eiligst nach Prag hätte fliegen sollen, um auch gegen Belgien zu spielen. Doch weil es eine Rechtsunsicherheit gab, ab wann die Änderung des Corona-Status für Tschechien gilt und damit auch der Wegfall der Quarantänepflicht greift, einigte sich Werder mit den anderen betroffenen Bundesliga-Vereinen sowie dem tschechischen Verband darauf, die ursprüngliche Planung beizubehalten.
„Gerade in einer Phase wie der aktuellen, in der alles gut durchgeplant und organisiert werden muss, machen Hauruck-Aktionen keinen Sinn. Dann passieren nur Fehler“, sagt Werder-Vertreter Clemens Fritz gegenüber der DeichStube. Als am Freitagabend die Anfrage aus Tschechien kam, Pavlenka doch noch abzustellen, seien die Bremer zwar „kooperativ und gesprächsbereit“ gewesen, aber am Ende sei die getroffene Lösung angesichts der besonderen Umstände und Schwierigkeiten bei Reisen auch „die vernünftigste“ gewesen, so der Leiter Profi-Fußball. Zumal es keinen Alleingang eines Bundesliga-Vertreters hätte geben sollen. Hertha, Hoffenheim, Leverkusen und Werder hatten sich abgesprochen und erklärt: Entweder fliegen alle vier Nationalspieler oder keiner. Nun ist es keiner geworden.
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