
Was für ein Tag für Felix Agu! Zum ersten Mal in seiner Karriere stand er am Samstag in der Startelf eines Bundesligaspiels und wurde dann gleich mit seinem ersten Tor und seinem ersten Assist zum Matchwinner des SV Werder Bremen beim 2:0 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Augsburg. Die Freude darüber stand dem 20-Jährigen anschließend ins Gesicht geschrieben, und er musste dabei sogar über sich selbst lachen.
„Besser geht es nicht“, sagte Agu direkt nach dem Spiel vor dem Sky-Mikrofon: „Ich habe mich riesig gefreut darüber, auch wenn das Tor am Ende ein bisschen glücklich war.“ Der Linksverteidiger hatte sich den Ball nach einer Hereingabe von Romano Schmid selbst mit dem rechten an den linken Fuß geschossen – und von dort landete der Ball zum 2:0 im Netz (87.). „Deshalb musste ich auch ein bisschen schmunzeln, dass der Ball reingegangen ist. Ich dachte, da kommen noch ein paar Sprüche von den Mitspielern, aber es war nur Jubel“, erzählte der U21-Nationalspieler.
Bis zu diesem besonderen Samstagnachmittag hatte Agu erst 47 Bundesliga-Minuten sammeln dürfen. Das lag nicht an seinen Leistungen. Trainer Florian Kohfeldt hatte in der Vergangenheit kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um den ablösefreien Sommer-Neuzugang vom Zweitligisten VfL Osnabrück zu loben. Vor dem Augsburg-Spiel bezeichnete er ihn sogar als einen seiner Lieblingsschüler. Er hätte ihn gerne viel öfter eingesetzt. Doch zum einen war da die große Konkurrenz, Theodor Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson sind auf den Außenbahnen nun einmal gesetzt. Und als Augustinsson Ende Oktober das erste Mal verletzungsbedingt fehlte, musste auch Agu mit einer Corona-Erkrankung passen. Die Pause warf ihn etwas zurück. Doch nun war er da, als Augustinsson wegen muskulärer Probleme erneut ausfiel.
Agu machte auf der linken Seite ein gutes Spiel, verteidigte stark, wagte sich allerdings wie die Kollegen viel zu selten nach vorne. Das änderte sich in Halbzeit zwei. Und er bewies in Abwesenheit vom bisherigen Vorlagen-König Augustinsson (vier Assists), dass auch er gut flanken kann. Okay, ein bisschen Glück war auch dabei gewesen, weil Reece Oxford den Ball noch mit dem Kopf etwas verlängert und dadurch Theodor Gebre Selassie die Tür zum 1:0 geöffnet hatte.
„Ich habe vor dem Spiel zu Felix gesagt, dass er ruhig flanken soll. Ich bin dann da“, verriet Gebre Selassie nach dem Spiel: „Ich freue mich riesig für ihn. Er hat ein super Spiel gemacht.“ Für Agu könnte die Saison jetzt richtig losgehen, zumal Augustinsson auch am Dienstag gegen Mönchengladbach fehlen wird. Doch Kohfeldt gab dem Matchwinner keine Einsatzgarantie, er will erst abwarten wie Agu eine weitere Premiere verkraftet hat: sein erstes Bundesligaspiel über 90 Minuten.
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