
Es war zwar nur eine Aktion, aber gleich eine doppelte Chance. Als Milot Rashica in der 88. Minute mit dem Ball am Fuß einen Haken schlug und frei vor dem Tor von Borussia Mönchengladbach zum Abschluss kam, da hätte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Zum einen hätte er Werder mit dem Ausgleichstreffer reich beschenken können, zum anderen hätte er sich selbst mit seinem ersten Saisontor bei kaufwilligen Clubs in Erinnerungen bringen können. Doch Rashica traf nur den Pfosten und ließ damit beide Großchancen liegen.
Nach wie vor steht der 24-Jährige bei Werder auf der Verkaufsliste, nach wie hofft der Club auf eine fette Einnahme. Die ursprüngliche Vorstellung von mehr als 20 Millionen Euro Ablöse ist zwar nicht mehr zu realisieren, aber 15 Millionen Euro sollen es dann doch sein für den Kosovaren, der in Bremen bis 2022 unter Vertrag steht. Noch in dieser Transferperiode soll das Geld fließen. Die endet am 1. Februar.
Es bleibt also nicht mehr viel Zeit für Rashica, sich für einen Kauf zu empfehlen. Seine Einwechslung gegen Gladbach war der zweite Kurzeinsatz nach seiner Oberschenkelverletzung und sein erst siebter Saisonauftritt überhaupt. Da wäre ein Tor, noch dazu ein so wichtiges, ein Signal an alle gewesen. „Das hätte der Rashica-Moment werden können“, meinte Werder-Coach Florian Kohfeldt, denn die Szene sei auch „eine typische Milot-Situation“ gewesen: „Er macht ganz viel richtig in dem Moment. Zweimal fehlten nur Zentimeter – entweder springt der Ball vom Innenpfosten oder vom Rücken des Torwarts ins Tor.“ Beides passierte nicht, dennoch freute sich Kohfeldt, „dass Milot wieder da ist“.
Aber wie lange noch? Von möglichen Kaufinteressenten ist aktuell nichts bekannt, was aber nichts heißen muss. Manchmal entwickelt sich ein Transfer binnen weniger Tage. Werder-Sportchef Frank Baumann ist jedenfalls offen für Angebote. Nur unter Wert verkaufen wird er Rashica nicht: „Milot hat seine Qualitäten nachgewiesen, er hat seinen Preis.“ Mit einem Transfer würde Werder zwar das Corona-Loch in der Kasse weiter stopfen, hätte aber auch einen Stürmer weniger im Kader. Ersatz gäbe es nicht, erklärte Baumann in Gladbach im Sky-Gespräch: „Selbst wenn Milot geht, werden wir im Offensiv-Bereich nichts machen.“
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