
Hinter Fin Bartels liegt ein fußballreiches Wochenende. Nachdem er am Freitag beim 4:2-Erfolg gegen Schalke 04 sein Comeback in der Bundesliga gab, durfte er am Sonnabend für Werders U23 in der Regionalliga gegen den VfB Oldenburg (1:1) ran. Am Sonntag folgte dann, was der krönende Abschluss hätte sein können. Bartels war gemeinsam mit Max Kruse, mit dem er schon damals zusammenspielte, von seinem Ex-Verein St. Pauli zum Stadtderby gegen dem Hamburger SV eingeladen worden. Bartels und Kruse hatten mit St. Pauli 2011 das Derby gewonnen.
Zu einem guten Omen wurde der Besuch aber nicht. Der HSV schlug St. Pauli am Millerntor mit 4:0 und hat nun beste Chancen, den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu packen. Bartels hat dazu eine klare Meinung: „Die Daumen drücke ich nicht. Wir sind alle bekanntermaßen nicht die Freunde vom HSV“, sagte er am Donnerstag in einer Medienrunde über einen möglichen Aufstieg des Nordrivalen.
Einen allzu großen Fokus auf den HSV dürfte Bartels aber ohnehin nicht legen. Schließlich steht Werder noch vor großen Herausforderungen. Am Sonntag (13.30 Uhr) treffen die Bremer auf Bayer 04 Leverkusen, „eine der stärksten Mannschaften der Bundesliga“, findet Bartels. „Sie zeigen aktuell, was in ihnen steckt.“ Doch in den letzten Jahren habe Werder in Leverkusen oft auch gut ausgesehen und „das wollen wir am Sonntag auch“, sagte er.
Vor 15 Monaten hatte sich Bartels im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund einen Riss der Achillessehne zugezogen. Es folgte eine lange Reha, in der es nicht immer nur bergauf ging für den Routinier. „Daran gezweifelt, dass ich wieder richtig zurückkomme, habe ich nie. Aber in den Phasen, als es Rückschläge gab, war ich schon richtig frustriert und habe auch mal den Kopf in den Sand gesteckt“, gab Bartels zu.
Sein Trainer Florian Kohfeldt traut ihm zu, mittelfristig wieder eine Rolle einzunehmen wie Kapitän Kruse, der bei Werder in jedem Spiel gesetzt ist. Kohfeldt bezeichnete Bartels sogar als "Ausnahmespieler in der Bundesliga". Darauf angesprochen, sagte der Offensivmann: „Das ist ein schönes Kompliment, letztendlich liegt es an mir, das ansatzweise zu bestätigen."
Gegen Schalke hatte sich Bartels mit einer absurden Szene im Profifußball zurückgemeldet: Im Strafraum trat er über den Ball, ging zu Boden und fiel dabei unglücklich auf das Bein des Schalkers Daniel Caligiuri. Zunächst wurde ein Wadenbeinbruch befürchtet, am Ende lautete die Diagnose: Riss der Syndesmose, sechs bis acht Wochen Pause. „Als ich das gehört habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Natürlich tut es mir trotzdem leid und ich hoffe, dass er schnell wieder zurückkommt und da anknüpfen kann, wo er aufgehört hat.“ Was sich alles bewältigen lässt, hat Bartels selbst vorgemacht.
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