
Marco Friedl ist erst 20 Jahre alt und gerade erst dabei, sich in der Bundesliga zu etablieren. Dennoch hat der Leihprofi vom FC Bayern vielen Werder-Spielern etwas voraus: Friedl durfte bereits in einer Champions-League-Partie auf dem Platz stehen. Beim 2:1-Auswärtssieg der Bayern gegen Anderlecht im November 2017 spielte Friedl sogar durch. Dass er auch in seinen anderthalb Jahren bei Werder einmal europäisch spielen darf, bezweifelt Friedl allerdings: "Wir träumen nicht von Europa", stellte Friedl während einer Medienrunde klar. "Wir sind immer noch im Abstiegskampf."
Tatsächlich ist der Weg für Werder weit. Sechs Punkte auf eine formstarke TSG Hoffenheim sechs Spieltage vor Saisonende aufholen zu wollen, wirkt womöglich etwas hoch gegriffen. Dass man in Bremen noch zehn Punkte auf kriselnde Mainzer einbüßt, klingt allerdings noch weniger wahrscheinlich. "Wir haben natürlich ein gutes Polster", räumte auch Friedl ein. Noch dazu überzeugen die Grün-Weißen in den letzten Wochen mit einem erfolgreichen und attraktiven Offensivstil. Das weiß natürlich auch der junge Verteidiger: "Den Fußball, den Werder spielt, gibt es nicht oft in der Liga." Das liege auch an Trainer Florian Kohfeldt: "Man merkt, was da für Qualität hinter steckt."
Noch einen besseren Fußball als Werder spielt zweifelsohne Friedls Stammklub aus München. Im Kopf ist Friedl derzeit stärker bei Werder, aber mit den Bayern ist der Linksverteidiger weiter in Kontakt: David Alaba, Mats Hummels, natürlich auch das Trainerteam des Rekordmeisters. "Es ist mir sehr wichtig, dass ich auch das Feedback aus München bekomme", erklärte Friedl. Noch ein gutes Jahr allerdings möchte der Österreicher für Werder in die Waagschale werfen: Er wolle "hier richtig Gas geben", betonte Friedl. "Für mich ist wichtig, dass ich auf höchstem Niveau Spielpraxis sammeln kann."
Sehr wahrscheinlich bekommt Friedl dazu schon am Freitag erneut die Gelegenheit. Dann nämlich spielt Werder gegen Hannover 96 (20.30 Uhr), und das ohne den gelbgesperrten Niklas Moisander und womöglich auch ohne Ludwig Augustinsson, der mit Oberschenkelproblemen gegen Frankfurt ausgewechselt werden musste. Auf beiden Positionen kann Friedl problemlos spielen. "Am liebsten als Linksverteidiger, das kenne ich aus der Jugend", verriet der Abwehrspieler. Dessen Einsatz dürfte trotz muskulärer Probleme nach der Länderspielreise mit Österreichs U21-Nationalmannschaft nicht gefährdet sein: Schon in den knapp 70 Einsatzminuten gegen Eintracht Frankfurt hatte Friedl keinerlei Schwierigkeiten mit der Fitness.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.