
Gegen Wolfsburg durfte er mal wieder ein paar Minuten ran. Sechs waren es, um ganz genau zu sein. Zuvor war es ziemlich ruhig geworden um Nick Woltemade, was für einen 18-Jährigen jetzt nicht außergewöhnlich ist. Andererseits hatten die Werder-Verantwortlichen das Sturmtalent nicht selten mit Lob überhäuft. Das schürt Erwartungen. Doch dann gab es Mitte Oktober einen schwachen Startelf-Einsatz gegen Freiburg und einen Stammplatz auf der Bank. Plötzlich war sie dahin, die schöne Perspektive. Dabei ist gerade die besonders wichtig, denn es gibt da ja noch immer die ungelöste Frage nach der Zukunft. Werder würde Woltemade gern mit einem Profivertrag ausstatten, doch die Einigung fehlt weiterhin. Weil die Perspektive in der Offensive vielleicht doch nicht so gut ist?
„Für mich ist Nick ein sehr großes Talent und ich glaube, dass es für ihn ganz wichtig ist zu wissen, was er an uns hat“, rührte Clemens Fritz, Leiter Profifußball, noch einmal kräftig die Werbetrommel. „Nick hat hier ein Umfeld, in dem er sich sehr gut entwickeln kann und einen hervorragenden Trainer, der an ihn glaubt.“ Der Rückhalt ist in der Tat beeindruckend. Selbst als Woltemade in seinem Formtief steckte, gehörte er am Wochenende stets zum Kader – während andere Spieler wie Romano Schmid oder Patrick Erras Zuschauer blieben.
Es gibt Kritiker, die hinter diesem Handeln Kalkül vermuten, eine kleine Entscheidungshilfe bei der Vertragsunterzeichnung quasi. Frei nach dem Motto: Wer so nah dran ist, kann ja wohl keine schlechte Perspektive haben. Für Clemens Fritz sprechen die Bremer Argumente aber auch so für sich. „Im Endeffekt muss jeder die Entscheidung für sich selbst treffen, aber es ist immer ein Risiko, zu einem anderen Verein zu wechseln und nicht zu wissen, ob ich dort spiele oder die Konkurrenzsituation vielleicht noch größer ist“, sagte er. „Es gibt da viele Fragezeichen.“
Nick Woltemade hat es also in der Hand – und das gilt auch für seine sportliche Formkurve. „Es ist noch einmal eine Umstellung vom Jugend- zum Herrenfußball, das braucht ein bisschen Zeit“, sagte Fritz. „Er hat aber sehr gut an sich gearbeitet. Ich bin davon überzeugt, dass er in den kommenden Wochen wieder mehr Einsatzzeiten bekommt. Nick hat alle Voraussetzungen, und ich würde mich freuen, wenn wir diesen Weg gemeinsam weitergehen.“
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