
Hallo. In diesem Beitrag geht es um meine Erwartungen an das Eintracht-Spiel von Werder Bremen. Im Folgenden erwartet Sie ein offenes und sehr ehrliches Zwiegespräch mit mir selbst. Die eine Hälfte ist schwer von einem Aufwärtstrend in der Mannschaft und im Umfeld überzeugt, die andere sucht. Sie sucht Kampfgeist und Realismus.
Das eine Ich ist unhöflich, nennt Namen und hat die Faxen mal so richtig dicke. Das andere Ich hat diverse rosarote Brillen auf der Nase und mutmaßlich am ganzen Körper verteilt.
Leseanleitung: Alle skeptischen Realisten lesen bitte Punkt 1 und gehen dann für Freitagabend einkaufen. Besorgen Sie sich etwas, das Ihnen garantiert Freude bereitet. Sie wissen schon … Was anderes wird da nicht kommen.
Sollten Sie vor dem freitäglichen Flutlichtspiel maximalen Bedarf an Aufheiterung und eine vor Zuversicht nur so strotzende Status-quo-Analyse benötigen, überspringen Sie bitte Punkt 1 und fahren Sie, ohne Umwege, mit Punkt 2 fort. Letzte Warnung: Part 1 ist nichts für Zartbesaitete.
1. Wir kriegen eine 6:0-Klatsche. Mindestens. Nach dem Auftritt gegen Hoffenheim fehlt mir jegliche Fantasie, wie wir die Walze vom Main stoppen wollen. Selbst Silva darf wieder ran. Ferner, wer soll da eigentlich ein Tor schießen? Josh Sargent weiß zwar grundsätzlich in welche Richtung er dafür laufen müsste, allerdings halte ich eine spontane Sommersonnenwende am Sonnabend für wahrscheinlicher.
Eintracht Frankfurt kommt für die fragile Mannschaft von Werder Bremen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die Mannschaft von Adi Hütter hat Bock auf Champions League, und jeder Akteur spielt weit über Soll. Selbst Durm. Durm! Ich habe die leise Ahnung, dass allein Jovic, der in der 63. Minute eingewechselt wird, mindestens einen Dreierpack schnürt. Die Hintermannschaft von Werder hat indes offenbar einen internen Wettbewerb ausgeschrieben, wer mit den meisten individuellen Fehlern zum Auslaufen kommt. Das wird nix. Ich habe eben noch mal nachgelesen: Das letzte Stürmertor war vor 463 Wochen.
2. Füllkrug.
3. Nachtrag zu 2: Seien Sie froh, dass Sie dem Typen aus 1 keine Aufmerksamkeit geschenkt haben. Billiges Meckern hat noch nie geholfen und nur, weil man ein Problem anschreit, geht es noch lange nicht weg. Gegen die Favoriten sieht Werder gut aus und nach dem letzten Spiel weiß auch der Allerletzte, dass gegen Frankfurt alles auf den Platz muss. Ich habe Rashicas Freistoß, damals gegen die Eintracht in der Nachspielzeit, live gesehen und wusste, dass der reingeht. Genau so ein Spiel wird das. Weiter mutig aufspielen und den Weg nach vorn suchen. In diesem Spiel wird das Glück einfach mal erzwungen.
Es fehlt eigentlich immer nur eine Kleinigkeit und das Momentum wäre auch gegen Hoffenheim auf Werders Seite gewesen. Macht Sargent, bei 0:0, das Ding freistehend im 16er, dann wäre das Spiel anders ausgegangen. Die Mannschaft will spielen und nicht bolzen. Auch das ist gut. Flo Kohfeldt wählt den richtigen Weg. Werder wird es gegen Frankfurt erspielen − nicht erzwingen. 3:1 für Werder. Alle drei Treffer nach kapitalen Fehlern von Hinteregger (Karma, Baby). Das dritte Tor macht natürlich Selke höchstselbst. Per Fallrückzieher. Ich sehe es schon vor mir.
4. Übrigens. Pokalsieger 2021. Ich hab da so ‚ne Ahnung.
Daniel Boschmann (40) ist Moderator des„Sat.1-Frühstücksfernsehens“. Er ist Werder-Fan seit Kindertagen. Im wöchentlichen Wechsel mit Jörg Wontorra, Lou Richter und Christian Stoll schreibt er für den WESER-KURIER, was ihm im Bundesliga-Geschehen aufgefallen ist.
Bremen ohne Werder - das ist unvorstellbar! Und das Profiteam, das in der Bundesliga um Punkte und Tore kämpft, ist das Herzstück des Vereins. Auf dieser Seite gibt es News, Fotos und Videos rund um die Werder-Profis.