Koblenz. Als Drittletzter der 3. Fußballliga muss man auch mal mit einem Auswärtspunkt zufrieden sein. Die Spieler von Werder II wollten sich nach dem torlosen Unentschieden bei der TuS Koblenz denn auch nicht beklagen. Die einhellige Meinung der Bremer: Diesen Punkt haben wir uns redlich verdient.
Dass sie einen Zähler mit nach Bremen brachten, verdankten die Werderaner in erster Linie einer Steigerung in Bezug auf den Teamgeist. "Wir haben heute endlich mal wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt", meinte etwa Dominic Schmidt. Er zählte mit einem starken Auftritt in der Innenverteidigung zu den Leistungsträgern der Bremer. Ähnlich wie Werders letzter Neuzugang: Henning Grieneisen nahm gleich die Position vor der Abwehr ein und strahlte dabei die nötige Ruhe aus. Erst am Donnerstag vom VfL Osnabrück verpflichtet, soll er die Mannschaft "mit seiner Erfahrung bereichern", das hatte Wolter noch vor dem Spiel betont. Nun sah der Trainer sich bestätigt: "Ein guter Einstand, er hat genau das gespielt, was wir uns vorgestellt hatten."
An der nötigen Praxis mangelt es Henning Grieneisen ja auch nicht. Vom VfB Salzkotten war er 1997 - noch in der Jugend - zu Arminia Bielefeld gewechselt, wo er in der Saison 2004/2005 ein Bundesligaspiel absolvierte. Über Holstein Kiel gelangte Grieneisen 2007 zum VfL Osnabrück. Nach 46 Partien in der 2. Bundesliga und 14 Partien in der vergangenen Drittligasaison erteilten die Niedersachsen ihm nun die Freigabe für Werder II. Nach seinem ersten Spiel mit der neuen Mannschaft sprach auch Henning Grieseisen von einem Punktgewinn: "Ein Unentschieden auswärts ist in Ordnung."
Bis auf wenige Phasen hatten der Neue und seine Kollegen auch alles im Griff gehabt. Eng wurde es nur kurz nach dem Wechsel, als die Herausnahme des gelb-rot-gefährdetem Kevin Maek für ein wenig Unordnung in den Bremer Reihen gesorgt hatte. Marcus Stegmann (51.) und Stefan Haben per Kopf (57.) besaßen gute Möglichkeiten zum Tor für die Koblenzer. Deren größte Chance fiel dagegen in eine ausgeglichene Phase: In der 71. Minute kam Stegmann fünf Meter vor dem Tor zum Schuss, setzte den Ball aber über das Gehäuse. "Wir haben die schwierige Phase mit Glück und Geschick überstanden", fand Thomas Wolter später. Sein Fazit deckte sich mit dem seiner Spieler: "Dieser Punkt ist redlich verdient."