Gleich mehrmals hatte es die Polizei nach eigenen Angaben mit verschiedenen Rostocker Anhängern zu tun. Im Nachgang der Drittliga-Partie, die mit einem 1:1 in Bremen zu Ende gegangen war, wurde den Beamten zunächst eine Gruppe von etwa 80 Personen gemeldet, die an der Autobahn 1 auf dem Gelände der Raststätte Grundbergsee unangenehm auffielen. Laut Polizeibericht seien die überwiegend alkoholisierten Fans aggressiv aufgetreten, zudem seien Lebensmittel gestohlen worden. "Cirka 40 Fans konnten durch zusammengezogene Polizeikräfte an der Raststätte gestellt und deren Personalien festgestellt werden. Ein Ermittlungsverfahren wegen Diebstahls wurde vor Ort eingeleitet", heißt es kurz und knapp in der Mitteilung.
Im weiteren Verlauf der A1 gab es ebenfalls Polizeieinsätze, so waren Notrufe von den Raststätten in Bockel, Sittensen und Mienenbüttel bei den Beamten eingegangen. Auch in diesen Fällen sei sich über alkoholisierte und randalierende Fußballfans beschwert worden, teilte die Polizei mit. "Grund der Auseinandersetzung sollen Beschwerden über angeblich zu lange Wartezeiten bei der Essensbestellung gewesen sein. Zu strafbaren Handlungen ist es hier nicht gekommen", heißt es im Polizeibericht. "Ein Fußballfan konnte in Sittensen auf frischer Tat angetroffen werden, als er am linken Vorderreifen eines geparkten Funkstreifenwagens manipulierte. Gegen ihn wurde ein Verfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet."
Probleme auch bei Anreise und Spiel
Bereits vor uns während der Begegnung war es zu unschönen Szenen gekommen. So wurde kurz nach dem Anpfiff mehrfach Pyrotechnik im Gästeblock gezündet. Schon bei der Anreise zum Spiel hatten sich Hansa-Anhänger danebenbenommen. Wie es in einer Pressemitteilung der Eisenbahngesellschaft Metronom heißt, wollten etwa 200 Fußballfans am Nachmittag mit dem Zug von Hamburg nach Bremen reisen, dabei kam es demnach schon beim Einsteigen zu Ausschreitungen.
„Im Zug gab es starke Randale und bereits großen Sachschaden. Andere Fahrgäste und unsere Mitarbeiter wurden mit massiver Gewalt bedroht. Die Situation war chaotisch und drohte, vollends außer Kontrolle zu geraten“, wird Wilmut König, Leiter Fahrgastservice, in der Pressemitteilung zitiert. Der Zug, der eigentlich um 16.15 Uhr nach Bremen fahren sollte, musste geräumt werden, zeitweise wurde sogar der gesamte Bahnsteig in Hamburg gesperrt.
Auch der nächste Zug um 17.15 Uhr trat seine Fahrt in Richtung Bremen erst gar nicht an. Durch den Ausfall der beiden Züge kam der gesamte Eisenbahnverkehr von und nach Hamburg für etwa zwei Stunden durcheinander, auch andere Züge hatten Verspätung. Die Hansa-Anhänger wurden auf die Heimreise nach Rostock geschickt.
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