Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat an die Briten appelliert, für den Verbleib in der Europäischen Union zu stimmen. Nur gemeinsam „werden wir Europäer in der Welt noch erfolgreich sein können. Sonst versinken wir getrennt in der Bedeutungslosigkeit“, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. Ein Brexit würde erhebliche Folgen für Unternehmen in Großbritannien und in der EU haben. „Ein britischer Austritt würde eine hohe Rechtsunsicherheit für die Wirtschaft bedeuten. Gerade deutsche Unternehmen wären dramatisch betroffen“, sagte Grillo. „Als Folge würden Investitionen stark schrumpfen.“
Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnte, ein Austritt Großbritanniens aus der EU würde den Handel mit dem Inselstaat erheblich belasten. Jährlich liefere die deutsche Wirtschaft Waren im Wert von etwa 90 Milliarden Euro nach Großbritannien, betonte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Hierzulande hingen mehr als 750 000 Jobs davon ab. Ein Brexit würde diese Beziehung belasten.
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen würden ihre Geschäfte herunterfahren, habe eine Umfrage der deutsch-britischen Auslandshandelskammer gezeigt, so Wansleben. Großbritannien sei zudem der größte Direktinvestor in Deutschland, mehr als 200 000 Beschäftigte arbeiteten bei britischen Firmen in Deutschland. Ein Brexit würde britische Investitionen hierzulande deutlich erschweren.
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