Syke. Im Rahmen des Wirtschaftsunterrichtes an der Europaschule BBS Syke wurde intensiv über Freihandel und TTIP gesprochen. Zum Abschluss dieser Unterrichtseinheit organisierten die Lehrkräfte B. Kirchheck und M. Jünemann eine spannende und lebhafte Podiumsdiskussion mit etwa 50 Schülerinnen und Schülern der Klasse 11 des Beruflichen Gymnasiums. Zwischen dem Europaabgeordneten Bernd Lange (SPD), der nicht nur Vorsitzender des Handelsausschusses, sondern auch Berichterstatter des Europaparlamentes ist und dem Volkswirt Klaus Berger, der die NGO Attac vertritt, entstand eine zum Teil kontroverse Debatte.
Der Schüler Vincent Kopirski fragte genau nach: „Ist TTIP eine Gefahr für die Soziale Marktwirtschaft?“. Klaus Berger sieht es genau so, denn es geht bei TTIP eigentlich nicht um den Handel, sondern um Regulation. Bernd Lange befürwortet TTIP nur dann, wenn Kultur, Arbeitsrecht, Verbraucherschutz und öffentliche Daseinsvorsorge nicht beeinträchtigt werden. Der Abbau von Zöllen sei für den Handel und damit die Wirtschaft vorteilhaft.
Der Schüler Leon Dietrich stellte die Frage, ob TTIP für die USA eine Chance sei, die Verbraucherstandards dort anzuheben. Bernd Lange führte aus, dass die Angleichungen vom Gesetzgeber vorgenommen werden müssen und deshalb nicht Teil der TTIP-Verhandlungen seien. Hier sieht Klaus Berger allerdings die Gefahr einer schleichenden Anpassung der EU-Standards an die USA.
In seinen Abschlussworten konnte Klaus Berger TTIP nichts Positives abgewinnen. Der Abgeordnete Bernd Lange positionierte sich unter der Bedingung positiv, dass TTIP zu einer fairen und aktiven Handelspolitik führt.
Fair war ein gutes Stichwort, denn die beiden Diskutanten erhielten als Dankeschön einen Präsentkorb mit Fair-Trade-Produkten der Schülerfirma der BBS Syke „S´cool Shakes“ überreicht.