Duisburg. Im Tarifstreit der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben die Beschäftigten am Donnerstag den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Rund 11 500 von ihnen legten nach Angaben der IG Metall vorübergehend die Arbeit nieder.
An mehreren Standorten sei die Arbeit an den Hochöfen zum Stillstand gekommen. An Europas größtem Stahlstandort in Duisburg eröffneten am frühen Morgen 1500 Beschäftigte die zweite Warnstreikrunde. Dort protestierten insgesamt 5500 Beschäftigte. Im Tagesverlauf beteiligten sich Stahlarbeiter in insgesamt zwölf Städten Nordrhein-Westfalens an den Protestaktionen, vor allem in Bochum.
Vor der dritten Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch unterstützten die Stahlarbeiter mit ihren Protesten die Forderung der Gewerkschaft nach sechs Prozent mehr Lohn für die insgesamt 85 000 Beschäftigten. Zusätzlich fordert die IG Metall denselben Tarif für Leiharbeiter.
«Null Angebot, null Fairness durch die Arbeitgeber, damit muss Schluss sein. Wir erwarten in der kommenden Woche ein Angebot, das nicht als schwindsüchtiger Zwerg daher kommt», sagte der IG-Metall- Bezirksleiter in NRW, Oliver Burkhard. Der Stillstand der Hochöfen und Anlagen sei das, was die Arbeitgeber bräuchten, um endlich in Bewegung zu kommen. «Vom Aufschwung müssen alle profitieren, auch die Leiharbeiter und die Auszubildenden», betonte Burkhard.
Weitere Warnstreiks soll es auch diesen Freitag (24.9.) geben. Aktionen sind in Bremen, Düsseldorf, Georgsmarienhütte, Herborn, Mülheim und Siegen geplant. (dpa)