Leipzig. Die IG Metall hat von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Nachbesserungen beim Gesetzentwurf zur Leiharbeit verlangt. «Dieser Gesetzentwurf ist eine Zumutung», sagte IG Metall- Chef Berthold Huber bei einem bundesweiten Arbeitstreffen von rund 300 Betriebsräten in Leipzig.
Es fehle unter anderem eine allgemeine «Equal-Pay-Regelung»: Gleiche Bezahlung gebe es nur, wenn Beschäftigte an ihr bisheriges Unternehmen ausgeliehen würden. «Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit», unterstrich Huber.
In der vorigen Woche hatten sich Arbeitgeber und IG Metall auf diesen Grundsatz für etwa 3000 Leiharbeiter der Stahlbranche geeinigt. In dem Gesetzentwurf der Bundesregierung «fehlt eigentlich alles», sagte Huber. Er kritisierte, die Leiharbeit sei in den vergangenen Monaten sprunghaft angestiegen. Die Leiharbeiter seien neben den Arbeitslosen zu einer zweiten «industriellen Reservearmee» geworden.
Das Anwachsen von prekärer Beschäftigung und des Niedriglohnsektors unterspüle die tariflich geregelten Arbeitsbeziehungen. Wenn immer mehr Menschen über Leiharbeit, Zeitverträge oder Praktika in die Unternehmen kämen, werde dies auf Dauer Konsequenzen auch für die Stammbelegschaften haben, warnte der Gewerkschaftschef.
Huber forderte zudem Konsequenzen aus der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Ein «Weiter so» dürfe es nach der Krise nicht geben. Nicht die Selbstheilungskräfte des Marktes, sondern gezielte politische Steuerung habe den größten Konjunktureinbruch seit 80 Jahren überwunden. Blindes Marktvertrauen habe in die Krise geführt, die Politik müsse der Wirtschaft nun Ziele setzen und Regeln geben. (dpa)