Das Aus für den Bremer Coca-Cola-Standort sorgt für teils heftige Kritik aus der Politik. Die Nachricht sei aus Sicht der Beschäftigten, der Regionalwirtschaft und auch der Umwelt verheerend, sagte Claudia Bernhard, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion Die Linke. Die Politik könne mehr gegen den Wirtschaftsegoismus des Unternehmens tun.
Als einen möglichen Hebel nannte sie, dass sich Bremen innerhalb des Bundesrates mehr für das Mehrwegsystem einsetzen sollte. Coca-Cola mache schon seit Jahren gegen das deutsche Mehrwegsystem mobil, da dieses einen höheren logistischen Aufwand mit sich bringt. Um Einwegflaschen weniger attraktiver zu machen, so fordert Bernhard, soll sich der Bundesrat für eine sogenannte Lenkungsabgabe, als Mehrkosten für Firmen, stark machen.
Am Dienstag hatte Coca-Cola mitgeteilt, dass die Standorte in Bremen und Oldenburg zum 1. August geschlossen werden sollen. In der Hansestadt sind knapp
320 Mitarbeiter von den Plänen des Unternehmens betroffen. Als Begründung nannte das Unternehmen neben der geringeren Auslastung seiner Lieferflotte für den Bremer Standort die Lage inmitten eines Wohngebiets. Statt einer eigenen Produktionsstätte soll es künftig ein Logistikzentrum im Großraum Bremen geben.
Die politische Bereitschaft, dem Unternehmen einen Alternativstandort in Bremen anzubieten, sei immer vorhanden gewesen“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Andreas Kottisch. Der Konzern habe daran allerdings kein Interesse gezeigt. Er hoffe nun, dass über den neuen Logistikstandort zumindest einige der Arbeitsplätze in der Hansestadt gehalten werden können. „Die rot-grüne Regierung muss die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum schaffen und dem Standort Bremen stärken“, forderte indes die Bremer CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann.
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