Bei der Lufthansa ist es am Mittwoch zu einem gravierenden Ausfall der IT-Systeme gekommen. In der Folge ist eine noch unbekannte Zahl von Flügen verspätet oder ausgefallen, Tausende Passagiere sind weltweit betroffen. Die IT-Probleme haben vor allem Auswirkungen auf das Drehkreuz Frankfurt. An den anderen Konzern-Drehkreuzen laufe der Betrieb weitgehend normal, erklärte ein Unternehmenssprecher. Es sei nicht richtig, dass weltweit alle Flüge abgesagt worden seien.
Die Panne hat sich auch auf die Flughäfen Bremen und Hannover ausgewirkt. In Bremen startete ein Flug nach München verspätet. Eine Verbindung von und nach Frankfurt wurde gestrichen. „Es gibt keine Verbindung zum IT-Netz der Lufthansa“, sagte eine Sprecherin. In Hannover wurden nach Angaben des Flughafens bis zum Mittag drei der geplanten neun Lufthansa-Abflüge gestrichen. Zwei Maschinen nach München und eine Maschine nach Frankfurt waren morgens noch problemlos abgehoben. In Frankfurt stoppte die Lufthansa sämtliche Abflüge.
Ausgefallen sind die Systeme für das Einchecken und das Boarding. Man arbeite intensiv an einer Lösung, erklärte eine Sprecherin in Frankfurt. In der Lufthansa-Zentrale am Flughafen kam ein Krisenstab zusammen.
Lufthansa-Panne offenbar wegen durchtrennter Glasfaserkabel
Nach Einschätzung der Airline ist der Systemausfall durch Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt ausgelöst worden. Dabei sollen bereits am Dienstag mehrere Glasfaserkabel der Deutschen Telekom von einem Bagger durchtrennt worden sein. Nach einem Bericht des Portals hessenschau.de erfasste die Telekom-Störung den Großraum Frankfurt mit Schwerpunkten im Norden. Der Flughafen liegt im Westen der Main-Metropole.
In Hamburg, München wie auch am Frankfurter Flughafen stauten sich Passagiere und Flugzeuge. Die Fluggäste wurden auch nicht per Strichliste in die bereitstehenden Maschinen gelassen, weil nach Angaben des Personals wichtige Informationen zum Abflug fehlten. Passagiere wurden gebeten, auf die Bahn umzusteigen.
Die Deutsche Bahn empfiehlt Passagieren, online nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen. „Die Deutsche Bahn bietet mit ihren mindestens stündlichen ICE-Verbindungen zwischen den großen Städten generell ausreichend Kapazitäten, um die betroffenen Fluggäste befördern zu können“, teilte der Konzern am Mittwoch mit. „Wir empfehlen, auf jeden Fall einen Sitzplatz zu reservieren und in der Auslastungsanzeige auf bahn.de und im DB-Navigator nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen.“

Der Hamburger Flughafen am Mittwochmorgen: Reisende warten an einem Serviceschalter der Lufthansa.
Deutsche Flugsicherung sperrt Flughafen Frankfurt für Landungen
Die Deutsche Flugsicherung leitet Flugzeuge nicht mehr zum Flughafen Frankfurt. Damit soll verhindert werden, dass das Drehkreuz vollläuft, wie ein Sprecher der Flugsicherung am Mittwoch bestätigte. Die Maschinen werden auf andere Flughäfen wie Nürnberg, Köln oder Düsseldorf umgeleitet.
Für das zweite Lufthansa-Drehkreuz München gab es zunächst keine Sperrung der Flugsicherung. Bei länger anhaltenden Problemen sei dies aber ein Option. Von der Landesperre sind auch internationale Flüge betroffen, so dass zahlreiche Umsteiger ihre Anschlüsse verpassen werden.
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